Samstag, 24. Dezember 2011

Wie man aus einem Zug der DB fliegt - Die etwas andere Weihnachtsgeschichte

Diese Zufälle. Da schrieb ich gerade noch im letzten Beitrag gut gelaunt
"...und wenn man Aussicht hat, eine verpasst geglaubte U-Bahn mit ein bisschen Rennen doch noch zu erreichen, dann sollte man mal kurz schnell machen",
und dann passiert mir das.

Es war am Morgen des 24. Dezember, Samstag. Ich hatte eben noch den Cello-Bogen für meinen Bruder abholen können, eilte zur U-Bahn, und prompt kam die Bahn eingefahren, just in dem Moment als ich den Bahnsteig betrat. Am Hauptbahnhof spuckte mich die Tür aus, ich rannte zum Zug in Richtung Heimat. Zeit zum Fahrkartenkauf blieb nicht mehr. Mein Fehler. Und so nahm das Unheil seinen Lauf. Ich sah den Schaffner am Bahnsteig stehen, in einer Unterredung. Ich wollte nicht stören, um zu sagen, dass ich keinen Fahrausweis hatte, und ob ich im Zug nachlösen könne. Stieg ein. Mein Fehler. Verschwitzt sank ich in auf einen Sitzplatz. Der Schaffner kam wenige Minuten nach Abfahrt zur Fahrkartenkontrolle. Ich saß da, mit gezückter BahnCard und Geldbeutel, und wollte freundlich nachlösen.

Der Schaffner: "Nein, das geht nicht mehr, Fahrkarten im Zug lösen. Schon seit 2007. Sie fahren ohne Fahrkarte. Das kostet 40 Euro. Sie fahren bis A, von dort können Sie eine Fahrkarte kaufen. - Warten Sie, ich bin gleich wieder bei Ihnen."

- Stop. - Der Zug fährt wieder an. Die freundliche Familie nebenan bietet mir zwischenzeitlich an, dass ich bis B gerne bei ihnen auf ihr Bayern-Ticket mitfahren könne, sofern der Schaffner sich noch darauf einließe. Ich danke, und sage, dass ich andernfalls die 40 Euro zahle. Der Schaffner kommt zurück.

Ich frage ihn: "Lassen Sie vielleicht mit sich handeln? Ich könnte bei diesen Herrschaften bis B mitfahren und mir dort für den Rest der Strecke eine Fahrkarte kaufen?"

Der Schaffner: "Nein, das geht nicht. Nicht, wenn man sich für ein Bayern-Ticket erst im Zug zusammenfindet."

Ich murmel hörbar vor mich hin, mein Fehler: "...Toll,... ausgerechnet an Weihnachten! " - und finde mich bereits damit ab, dass ich 40 Euro für die Fahrt in die Heimat zahlen muss.

Er so: "Das hat nichts mit Weihnachten zu tun. Ich tue nur meine Pflicht."

(Dieser Satz ist es, der mich von 180 auf 240 bringt: Das ist der Satz der Nazi-Schergen, der Mauerschützen, aller Folterknechte. Kurz: Der Satz, der Menschlichkeit und Gewissen ausschalten kann. Ich weiß, ich lehne mich in diesem Moment sehr weit aus dem DB-Fenster, wenn ich das schreibe.)

Ich so, mein Fehler: "Toooooll!.... 1 mit Stern!...Wirklich! . Sie machen das eeeecht gut!... (und nuschele weiter) Meine BahnCard wird gekündigt..... kann ich mir nicht mehr leisten.......Erstklassiger Service."

Er so:  "Nun, Sie fuhren bis C (das war der letzte Stop) ohne Fahrkarte......"

Während er neben mir steht, nehme ich mein Mobiltelefon zur Hand und rufe meinen Vater an, um ihm zu sagen, dass ich um soundsoviel Uhr in der Heimat ankommen werde, dass ich keine Zeit mehr hatte, vor Fahrtantritt eine Karte zu kaufen, weswegen mir gerade ein freundlicher Schaffner 40 Euro abknöfpt. Mein Fehler.

Der Schaffner tippt weiter reglos und kühl auf seinem Umhänge-Computer herum. So geht das eine Weile. Die Stimmung lädt sich auf. Ich reiße ihm forsch die BahnCard aus der Hand, nachdem er meine Daten aufgenommen hat. Ich darf das. Das ist meine BahnCard.

Ich frage: "Kann ich die 40 Euro auch sofort bar bezahlen? Dann ist die Sache erledigt."

Er so: "Warten Sie einen Moment. Ich rechne gerade aus, was die Fahrt von C bis zu Ihrem Zielbahnhof kostet....."

Ich bin verwirrt: Bekomme ich jetzt doch eine Fahrkarte im Zug, oder wie...? Doch sogleich realisere ich, dass der Schaffner daran denkt, ZUSÄTZLICH zum erhöhten Beförderungsentgelt von 40 Euro mir noch eine Fahrkarte anzudrehen. Ich denke, der spinnt: Hallo! Ich zahle jetzt 40 Euro, damit ist die Sache geritzt. Das ist dann mein Fahrschein. Ich muss nicht außerdem noch einen Fahrschein lösen!!!!!

Ich so: "Äääähm,... darf ich Ihren Namen erfahren?.... (er zeigt auf sein silbernes Schildchen. Dort steht: P. Schmalhorn)... Aha, Herr P. Schmalhorn? Werde ich mir merken."

Er bleibt hart, eiskalt, wenig kooperativ. Doch, das müsste ich: 40 Euro ab der Fahrkartenkontrolle bis zum nächsten Halt, und von da ab eine reguläre Fahrkarte... Ich bemerke, wie er seine gefühlte Macht auskostet. Er ist nicht nett. Ich auch nicht (mehr).

Ich werde zornig, mein GROSSER Fehler, und sage, langsam, deutlich: "Sie - sind - ein - Sadist!"

Er so: "So. Für Sie ist die Fahrt beim nächsten Halt beendet.. Hier (reicht mir den Zettel für die Fahrpreisnacherhebung). Sie steigen in D aus."

Er geht. Der Halt in D kommt. Ich steige nicht aus. Der Zug fährt an. Der Schaffner kommt wieder.

Er so: "Sie noch hier??? - Ich sage es Ihnen zum letzten Mal: Sie  steigen beim nächsten Halt aus!"

Ich so: "Können wir das nicht gütlich lösen?"

Er so: " Ich habe Sie 2x gewarnt (Ich weiss in dem Moment nicht, wie er bis 2 zählt).... Ich lasse mich nicht beleidigen. Sie steigen aus."

Ich so, nicht mein Fehler: "Hören Sie, dann stellen Sie mir eben einen Fahrschein bis in meine Stadt aus. Ich steige nicht aus. Sie können gerne die Polizei holen."

Der nächste Halt kommt. Und mit ihm der Schaffner. Er steht vor mir: "Sie. Sie steigen jetzt aus."

Ich so: "Ich steige nicht aus. Sie können die Polizei holen."

Er so: "Guuuuut. .... Aber nur zur Ihrer Information: Wenn ich jetzt die Polizei rufe, dann tragen SIE die Kosten für den Polizeieinsatz. Und die Kosten, dass dieser Zug hier so lange stehen bleibt, bis die Polizei da ist. Das sind alles Regressansprüche, die auf SIE zukommen."

Ich denk mir: Erzähl' mir nichts von Regressansprüchen, Du Depp. Ich habe Jura studiert. Doch trotzdem bekomme ich in dem Moment weiche Knie. Mein Fehler.

Schließlich steige ich am Arsch der Welt aus. Wegen eines A*** von Schaffner.

Ich rufe meinen Bruder am, um ihm  zu sagen, dass mich der Schaffner unterwegs aus dem Zug geschmissen hat. Seine erste Reaktion ("Dreckssack!") tut mir gut und nimmt mir jedenfalls die überschäumende Wut, ja, fast ist es Hass, die ich verspüre. Ich kaufe mir sogleich eine Fahrkarte von Arsch der Welt zu meiner Heimatstadt. Ich habe nun 1 Stunde Zeit, um über das Erlebte nachzudenken und auf den nächsten Zug zu warten. Mehr kann ich am Arsch der Welt nicht tun. Denn es gibt dort am 24. Dezember NICHTS, wo man sich einen warmen Kaffee kaufen könnte. Also denke ich nach: Über mein Verhalten auch, meine Fehler.

Und ich hatte Zeit, meinen Zettel mit dem erhöhten Beförderungsentgelt von 40 Euro in Ruhe zu studieren. Und da steht drauf: Ich hätte damit bis in meine Heimatstadt fahren dürfen. Ohne zusätzlichen Fahrschein.

ENDlich, in meiner Stadt angekommen schaue ich mir das alles doch Mal genauer an. Die aktuellen Beförderungsbedingungen der DB vor allem:

"6.1 Allgemeine Verhaltenspflichten
(...)
Jeder Reisende hat sich so zu verhalten, dass andere Reisende nicht über Gebühr gestört oder belästigt werden. Reisende, die sich entgegen den vorstehenden Regelungen verhalten, die Weisungen der Mitarbeiter missachten oder in sonstiger Weise eine Gefahr für die Sicherheit und Ordnung darstellen, können von der Beförderung bzw. Weiterbeförderung ohne Erstattung des Fahrpreises und des Gepäckpreises ausgeschlossen werden."
Das ist spannend: Andere Reisende wurden durch mein Verhalten nicht gestört. Vielmehr mussten die Guten um mich herum notgedrungen Zeugen werden einer ziemlich albernen Konversation. Nur die Eitelkeit eines einzigen Herrn P.Schmalhorns als Mitarbeiter der DB wurde gestört.

Ich habe in meinen Augen keine Weisung des Schaffners missachtet, die meinen Ausschluss von der Weiterbeförderung gerechtfertigt hätte. Ich war zahlungsbereit. Er hätte mir alles andrehen können an Fahrkarten, was sein Umhänge-Computer her gegeben hätte, ich hätte es zuhause nochmals überprüft und mich notfalls an Die Bahn gewandt. Und die Weisung des Schaffners zu missachten, den Zug am Arsch der Welt vor Beendigung meiner Fahrt umgehend zu verlassen kann kaum den Schaffner dazu berechtigen, mich anzuweisen, den Zug am Arsch der Welt vor Beendigung meiner Fahrt umgehend zu verlassen. Mh? - Wenn der Schaffner der Ansicht war, dass ich ihn mit dem Satz "Sie sind ein Sadist." beleidigt habe, dann kann er strafrechtliche Ermittlungen gegen mich anstrengen. Aber mich nicht nötigen, unter Androhung womöglich hoher Regressforderungen, den Zug schnellstens zu verlassen.

Eine Gefahr für die Sicherheit und Ordnung ging von mir nicht aus. Ich habe wiederholt meine Einigungs- und Zahlungsbereitschaft deutlich signalisiert. Ich war nicht außer Rand und Band, nicht versucht, den Schaffner auf's Wildeste zu beschimpfen und zu schmähen, von wegen "Sieeeee,.... Sieee....!". Ich war still -wie die Mitreisenden bemerkten-, nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich ihn für einen Menschen mit sadistischen Zügen hielt.

Ich werde der Die Bahn schreiben und ihr diese Geschichte berichten.



Soviel zum Unwort des Jahres, dem Wörtchen "schnell": Manchmal ist es eben doch besser, eine U-Bahn sausen zu lassen, und gleich den Zug später zu nehmen.

:-)

Jahresabschlussbericht 2011

Das Ende naht. Das Ende von 2011. Ich mag diese Zeit am Jahresende. Sie gibt Gelegenheit, einige Dinge - völlig wahllos :-)- anzudenken und fertig zu schreiben. Und so bastele ich an dieser Stelle meinen persönlichen Jahresabschlussbericht und genieße die Ruhe vor der Stillen Nacht von Morgen:

Facebook
Ich bin vor einiger Zeit aus dem größten der sozialen Netzwerke ausgetreten. Aus Überzeugung. Warum? - Ich bevorzuge momentan kurze Antworten. Meine Antwort: Weil ich es nicht brauche. Weil es mich mehr genervt, als dass es mich erfreut hat. Weil früher -auch  bei facebook- alles besser war, weil mich die bloße Existenz eines unauschschaltbaren "Gefällt mir"-Buttons schließlich auf die Spitze der Palme trieb. Weil facebook meine Zeit raubt, samt meinen Daten. Weil es Suchtcharakter annahm. Weil ich mich unwohl fühlte, beim Gedanken, dass man schier "dabei sein muss". Kein Opt-Out. Nun lebe ich ohne. Und bisher gut. Und ich glaube, ich habe immer noch Freunde. Stattdessen blogge ich weiter. Die Welt liest mit :-). Hier bei Blogger. Google. - Mmmmh,... mir scheint, ein jedes Sein wird von einem  Quäntchen Inkonsequenz begleitet, nein? Hauptsache, wir fühlen uns wohl.

Traum vs. Pläne
In 2011 habe ich einen Traum begraben. Den Fendt-Traum. Ja, den mit den Traktoren, den ich seit meiner Kindheit wohl behütet brütete. Denn nach dem Besuch der Agritechnica-Messe im Herbt sah es selbst ein blindes Huhn ein: Fendt braucht mich nicht. Zumindest wollen sie mich nicht. Uwe würden sie wohl wollen, "wir suchen immer Softwareentwickler... hier meine Visitenkarte". Nach 3 Sekunden hatte Uwe so dieselbe Visitenkarte eines Fendt-Vertreters in der Hand, die mir höflichkeitshalber am Ende eines freundlichen -nichts weiter- Gesprächs  überreicht wurde. Und da es nicht mein erklärtes Ziel ist, eines Tages in ungläubige Kinderaugen zu blicken wenn ich erzähle "Wisst ihr, ich habe mich in meinem Leben genau 101x bei Fendt beworben...", habe ich den Traum ad acta gelegt. Wie das ist mit enttäuschter Liebe: Ich bin momentan ein wenig beleidigt. Fendt, diese Diva (mit Rechtschreibschwäche)! Großartig in der Performance, mangelhaft im Betragen, pff.
Daher will ich nix mehr hören von wegen "Träume verwirklichen". Lasst den Scheiß. Besser sind Pläne. Und einen Plan habe ich. Und dann gleich einen für 5 Jahre: Ich bleibe auf meinem Landwirtschafts-Lehrpfad. Dabei habe ich mir zunächst ein Beispiel an einer großen Persönlichkeit des Zeitgeschehens genommen. (Falls Wulff sich doch noch selbst in die Wüste schickt, wäre DAS mein nächster Kandidat für die Wahl des Bundespräsidenten. Schlicht unangreifbar, er da.) Klartext: Ich kümmere mich ab Januar erst einmal um Eier. Viele Eier. So viele wie ich möchte. Auf einem Bioland-Legehennen-Betrieb. Und dann, wenn 2014 kommt, plane ich, meiner Ausbildung das Sahnehäubchen aufzusetzen. Indem ich auf einem Bioland-Ziegenhof mit Käserei arbeite, und lerne, meinen eigenen Käse zu machen. Ist das nicht traumhaft? - Oh, sorry, ich wollte ja nicht mehr träumen. Zurück zum Plan. 
Es mir klar, dass diese Planverwirklichung nicht nur mit Spaß verbunden sein wird. Das Gegenteil. Warum dann das Ganze? - Wieder eine kurze Antwort: Weil ich will. Und weil ich eines nicht will: Aus Angst Dinge nicht tun, die ich tun will. Versteht Ihr? 

Unwort des Jahres
Erst dachte ich, es wäre "Scheiße". Doch dann wurde doch noch das rasch dahin gesagte Wörtchen "schnell" mein persönliches Unwort des Jahres. Ich habe die letzte Zeit fast eine Hyperklaustro... dings... phobie gegen das allgemeine Schnelltum entwickelt. "Ich muss noch schnell...." - so fängt es an. Meine Kritik: Etwas noch "schnell tun zu müssen" erzeugt Stress. Stress, der auf Dauer lediglich  dazu führt, dass man schneller am Ende ist. Ich bin mir sicher, dass schon Leute umgekommen sind, weil sie "nur noch schnell den Pfannkuchenteig rühren" wollten, als sie gerade in der Badewanne lagen. Ich mein', ich schreibe diese Zeilen auch gerade in der Badewanne. Aber auf Papier, is' klar. Und nachher tippe ich sie ab. So entsteht Qualität. - So'n Schmarrn. In Wahrheit habe ich erst gebadet, in Ruhe, mit einem kleinen Gedichtbändchen in der Hand
(Mein Schatz des Abends, den ich in der Badewanne geborgen habe: 
NAH SCHWACH LIEB GROSS                 von Robert Gernhardt
Sind schon tröstlich: Nahe Hügel,
die den Horizont verstellen.
Geht der Blick ins Weite, Große,
meint das auch: ins Wesenlose. 
Sind schon dankbar: Schwache Augen,
die nicht soviel sehen müssen.
Schauten Meere, ferne Reiche,
suchen heut: das Immergleiche. 
Sind schon hilfreich: Liebe Sprüche,
die aus Scheiße Bonbon machen.
Ist der Mensch nicht mehr im Bilde,
bleibt ihn noch: die Altersmilde. 
Sind schon traurig: Große Worte,
welche den Verlust bemänteln.
Jenseits aller Höhenflüge
triumphiert: die Lebenslüge.)

und sitze nun im Trockenen, in Ruhe. Versteht mich nicht falsch: Ich bin Freund der zügigen und raschen Erledigung von Arbeitsvorhaben, trödeln ist doof, und wenn man Aussicht hat, eine verpasst geglaubte U-Bahn mit ein bisschen Rennen doch noch zu erreichen, dann sollte man mal kurz schnell machen. Aber, jeder, der mehr als 3x täglich "noch schnell müssen"-Sätze baut, ist in meinen Augen gesundheitlich gefährdet.

Das Wichtigste zum Schluß
Jetzt habe ich Euch wirklich genug Stoff zum Schnell-Lesen gegeben. Jetzt is' Zeit für das wirklich Wichtige: Und zwar würde ich mich freuen, Euch vor Ende 2012 wiederzusehen. Nicht den Einen oder Anderen. Nein, Alle! Nur so können nämlich Bilder für die nächste WeihnachtsWunschFotoKunstKarte (abgekürzt: WWFKK)  entstehen. Das wäre mir wichtig.

Gehabt Euch wohl, und wenn Ihr die Tage Zeit habt, nehmt Euch doch die Zeit, ins JSB-Weihnachtsoratorium reinzuhören :-).

Cheers,
Ricky The Chicken


WWFKK 2011:


Herzlichen Dank an Miss Lin & Meister Lao. 
Das HELLO KITTY Lebkuchenhaus Bastel Set hat mir noch gefehlt! Das habt Ihr jetzt davon.

Montag, 3. Oktober 2011

Zu früh gefreut

Räusper.

Gestern, Sonntag, war mein Wiesnjob bescheiden. Also, zwischendurch. Am Tagesende mit den letzten Gästen zu plauschen war dann wieder schön. Aber dazwischen....

Dazwischen waren einfach viel zu viel zu viel zu viele Leute in unserm Zelt. Und das muss man sich ungefähr so vorstellen: Es gibt doch diese Mäuse-Tierversuche mit Überpopulationen bei denen klar wird, dass "zu viel" für keinen mehr witzig ist. Wenn zu viele Mäuse auf engem Raum zusammen sind, dann wächst keine Maus mehr normal, Appetitlosigkeit macht sich breit, ebenso Schlaflosigkeit, sprich: der pure Stress und kein normales, ideales Wachstumsverhalten mehr.  So war's. Niemand war mehr glücklich um die Mittagszeit. Die Gäste nicht. Wir im Service nicht. Keiner bekam mehr genug Fressen. Und mit dem einen Koch musste man am besten flüstern, weil er das Geschrei in der Küche satt hatte. Die Gäste grantelten, weil sie zu lange auf ihre Bestellung warten mussten, wir fluchten, weil kaum Durchkommen war, und eine Scheissstimmung, und so viel Action war, dass wir uns tagsüber keine Pause leisten konnten. Die Gäste drückten ihren Missmut ebenso gut aus wie wir. Wenn ein Gast mir KEINEN Cent Trinkgeld gab, dachte ich mir nur: "Ey, fick Disch!". Und im selben Moment: "Moment, würdest Du DIR gerade Trinkgeld geben??? - Also, fick disch selber :-P".

Zur Krönung des Tages als Stresshendl hat es mich dann noch auf die Fresse gehaut: als ich mit zehn (Gott sei Dank!) leeren (!!) Tellern unterwegs war -Teller holen für den Hendlstand, dem die Teller ausgegangen waren. An der Ecke vom Ausschank bin ich voller Schwung ausgerutscht, -zack- die 10 Teller gingen allesamt zu Bruch, ich (wieder Gott sei Dank) nicht. Ich kam mit einem Schockschreck, einer Schnittwunde und bodenseegroßen blauen Flecken davon.... Aber geheult habe ich trotzdem einen Moment. Und ihr glaubt gar nicht, wie gut das Mitleid von Gästen tun kann, wenn man mit Tränen in den Augen und Blut am Arm fünf Hendl an den Tisch bringt :-).

So, nun ist es bald vorbei. Und ich habe genug.* Der "Hallo!"-Tag** gestern hat mir vor Augen geführt, dass es doch gut ist, dass nicht 365 Tage im Jahr Wiesn ist, sondern nur 16.


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* Ich glaube übrigens, Uwe hat auch genug: Vom Füße massieren, von zu wenig Schlaf und zu wenig Ruwi. Trotzdem kommt er heute Abend vielleicht nochmals in meinem Zelt vorbei, Jucheisassa! :-)

** Im größten Chaos lachten wir herzlich: Ein Kollege kam an und meinte, heute sei wieder "Hallo!"-Tag. Alle Gäste würden rufen: "Hallooooo!.... Wir sitzen hier schon eine Stunde, und noch keine Bedienung......." - Wir so: "Hallo! Schön, dass Sie da sind....! :-)".

Samstag, 1. Oktober 2011

Zwischenbericht zum Ende der Wiesn

Es ist Wahnsinn: Noch 3 Tage. Dann ist die Wiesn schon wieder vorbei. Und das, wo ich mich gerade gut & gern dran gewöhnt habe: an die Tage, an denen ich wie ein Wiesnhendl durch's Festzelt fliege/flitze.

Ich muss sagen: Es macht Spass. Wenig Grantler. Viele freundliche Menschen. Darunter auch herausragende Begegnungen. 2x mit meiner Tante Moni, mit neugewonnenen Stammgästen wie Gabi, die fantastische Stimmung mitbringt, Sieglinde und Herbert, die sich mit jedem Menschen in unmittelbarer Umgebung verbinden und tageweise verratschen können. Dann steht plötzlich meine alte Studienliebe Sophie mit ihrer französischen Verwandtschaft vor mir (Sophie liebe ich deswegen, weil sie ungefähr so lustig ist wie ganz Deutschland zusammen :-), um dann wieder im nächsten Moment meine Lieblingsbärchen Ivi und Franz begrüßen zu dürfen....

Und neue Bekanntschaften sind auch dabei. Hut ab, was sich da alles versammelt. Gestern hat es mir ein 79-jähriger mittelständischer Unternehmer angetan, nachdem ich zuvor den Bruder (aus Köln) von meinem Tennislehrer von ganz, ganz, gaaaaanz früher (aus'm Allgäu) zufällig aus dem bierseligen Mob  herausgefiltert hatte.

Ihr seht: "Ich liebe meine(n) Job(s), ich liebe meine(n), Job(s), ich liebe meine(n) Job(s)" - das jedenfalls flüstert mir meine liebe Kollegin Nicole zu, wenn es gerade mal ein wenig hektisch wird.

Joh! Endspurt jetzt.
In diesem Sinne,  herzlich
Euer
(Anti-)Stresshendl Richeza

Montag, 19. September 2011

Erholungsurlaub -> auf der "Oiden Wiesn" *

Ich habe Urlaub und erhole mich auf der Wiesn. Denn eine meiner im vorigen Post erwähnten Pflichten ist die Erholungspflicht, die sich auf Freizeit und Urlaub erstreckt. Und tätsächlich erhole ich mich bisher bei meinem Job als Bedienung auf dem Oktoberfest: In diesem Moment sitze ich z.B. auf dem Sofa in der warmen Stube und überlege, ob ich nicht noch heute Nachmittag in die Sauna gehen sollte. Ich glaube, ich mach das. Aber eines nach dem anderen. Erst bloggen.

Samstags ging die Wiesn los. Bis dahin hatte ich immerhin die Grundausstattung einer Wiesn-Kellnerin zusammen. Ahnung vom Geschäft hatte ich trotzdem keine. Die ersten Stunden nach dem Anstich um 12 Uhr mittags, als mit einem Schlag Menschenmassen über uns hereinbrachen, war ich heillos  überfordert, rann mit den Brathendl auf meinem Tablett um die Wette, schubste und rempelte mich wie ein professioneller Schläger durch die Küche, so dass auch Lächeln nicht mehr weiter half, und machte Fehler. Viele Fehler. Danach ging es. Und am Ende des Tages machte es Spass. Ich weiss, Ihr wollt Fakten: Das Maximum waren 8 Mass auf 1 Mal, die ich -knapp- erfolgreich an den Tisch manövrieren konnte. Nachdem mir gestern aber ein Schankkellner gezeigt hat, wie das geht, sollte 8 Mass zu tragen von nun an relativ problemlos möglich sein. Und das, wo unsere Bierkrüge (Keferloher) schwerer sind als die normalen aus Glas. Werd' scho. Kommt vorbei und bestellt 8 Mass - ich zeig's Euch dann schon! :-)

Außerdem lerne ich viel: Nicht nur boarisch (zumindest boarisches Wiesn-Imitat; ohne deeeees geht's neeeeed), sondern auch a) konzentrieren, b) rechnen, c) freundlich & hart zugleich sein, d) mich "durchschlagen"... Denn ohne Konzentration kommt schließlich keiner zu seinem Hendl, sondern am Ende sitzt jemand vor einer Schweinshaxn, die er nie bestellt hat. Wenn ich mich ständig grandios verrechne komme ich schließlich nicht zu meinem (Trink-)Geld. Und wenn ich zu (!) nett bin, fühlen sich die Leute schließlich zu wohl bei mir und stehen nicht mehr auf, saufen aber auch nix mehr. Und "durchschlagen" muss ich mich, weil meine Kollegen zwar überwiegend sehr freundlich, aber eben auch knallehart und insgesamt ein wenig rauer besaitet sind; da is zu viel "Hihi und Entschuldigung hier/ Entschuldigung da" fehl am Platz. Insoweit eine gute Übung für mich. 

Dass ich heute Nachmittag zuhause bin hat also nix damit zu tun, dass ich vorzeitig mein Bierzelt abgebrochen und mit meinem Tablett panisch geflüchtet wäre. Nein. Nur hatte ich gestern und heute Pech. Oder Glück. Wie man es sieht. Denn jeden Tag werden wir für andere Tische eingeteilt. Das ist an sich sehr fair. Die Tische meines 3-er Teams (ich arbeite mit 2 reizenden -sympathisch und sehr handfesten - bayerischen Originalen aus dem Oberland zusammen) im Biergarten draußen sind heute bei Scheiss-Regen und 10°C** aber recht unwirtlich, und unbesetzt. Daher konnten wir mittags wieder nach Hause gehen. Freilich, d.h. kein Geld. Aber es heisst auch: Großartig! Ich kann einen Tag so richtig krassen Urlaub machen, so mit Sauna, Vienetta-Eis, Füße hochlegen, mit gut gehen und gut gehen lassen.... Das ist Luxus, Leute! - Das genieß ich. Und mein Körper findet's wahrscheinlich auch nicht komplett Scheisse. Im Gegenteil. Am Ende des ersten Tages war nämlich auch ich am Ende. Und nur eine volle Badewanne und eine hervorragende Fußmassage haben dafür gesorgt (Danke, Versorger! :), dass ich am nächsten Morgen wieder wie ein "1" in meinem Dirndl da stand.

So bin ich insgesamt gut erholt. -  Fast wie im Urlaub :-).


* Die "Oide Wiesn" als historische Wiesn - und damit als Gegenstück zur hysterischen Wiesn :-)-  ist übrigens wirklich auch für all diejenigen Leute zu empfehlen, die das Oktoberfest eigentlich nicht ausstehen können:
Nicht nur die freundlichen Bedienungen im "Festzelt Tradition" dort sorgen für ein superlatives Höchstmass an Gemütlichkeit und liebenswertem Bayerntum :-))))))))) Auch die Aufführungen verschiedener Blaskapellen und Trachtengruppen im Zelt sind angenehm unterhaltsam. I' schwör'!

** Bei Feuchtigkeit und 10°C wird's auch im Bierzelt nicht so recht kuschlig. Insoweit neide ich heute keiner Bedienung was - und bin fürmal ganz bescheiden mit meinem Platz auf dem Sofa zufrieden :).

Freitag, 9. September 2011

Pflichtenheft

Am Dienstag hatte ich einen Lehrgang: Wie man ein Berichtsheft führt. Und über Unfallverhütung. - Wie schon der Inhalt erahnen lässt, war der eine Teil ein wenig spannender als der andere.

Aufgrund des ersten Teils habe ich aber auch realisiert, dass ich in den zurückliegenden Monaten Pflichten verletzt habe. Das nehme ich -meiner Vorbildung sei Dank :-)- nicht auf die leichte Schulter. Und zwar habe ich gegen meine Verschwiegenheitspflicht verstoßen indem ich hier manches Mal fröhlich bloggte und das Neuste vom Esstisch ausplauderte. Da will ich von nun an Acht geben, dass ich keine Betriebsinterna öffentlich kund tue. Zum Beispiel würde ich nie schreiben, dass Gretl fürchterlich kocht. Vor allem auch deshalb, weil Gretl in Wahrheit ganz zauberhaft kocht.

Allgemeines darf ich aber bloggen, finde ich. Was kein Geheimnis ist: Dass Max und Gretl gerade ein paar (wenige) Tage Urlaub machen und nicht da sind. Dass ich derweil mit Bene den Hof soweit am Laufen halte. Dass ich deshalb die Kälbchenpflege übernommen habe (sonst Gretls Domäne), was... *3x dürft ihr raten* Freude macht. Wir haben nämlich gegenwärtig richtig viele süße Kälber, nahezu in jeder Größe und jeden Geschlechts. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, sich um den Nachwuchs zu kümmern, sag' ich immer :-).

Wenn ich gerade aber mal nicht an meine Pflichten denke, dann schaue ich immer wieder in verschiedene Himmelsrichtungen und frage mich, ob das alles eigentlich real ist. Denn ein Tag wie heute hat hier unbeschreiblich viele Stimmungen und Bilder. Ein schönes Bild war es, wie Bene, Nadja, David und ich die größeren Kälber von einer Weide in den Obstgarten äußerst effizient (und wohlgemut) umgetrieben haben. Stimmungen gaben daneben die Berge und der Himmel über den Tag verteilt her. Und wie ich abends so die Zugspitze in ganzer Fönklarheit vor mir sah, rechts daneben die abfallende Bergkette, darüber zurückhaltend von der Abendsonne angestrahlten kleinen Wolken, blauer Himmel dazwischen - da konnte ich nur eines denken:

"Wowwwwww....!"

In diesem Sinne, stets staunend und pflichtbewusst auch,
Richeza

Freitag, 26. August 2011

Kurzgeschichten

Nach längerem wwwleidigem Schweigen sind heute Abend mal wieder alle Voraussetzungen erfüllt, Euch das Neuste der letzten Tagen und  Wochen zu erzählen. Weil, a) fall' ich noch nicht vor Müdigkeit vom Stuhl, und b) trage ich ein paar literarisch zu verwurstende Gedanken im Kleinhirn mit mir rum, die nach einigen Tagen Sonne und Wärme ausreichend blogreif sind. Drum, voilà, hier serviert: Kleine Kurzgeschichten.

Reflexzone Landwirtschaft
Die Zeit verfliegt. Mit jedem Tag, mit jedem Wetter. Und so kommt es, dass schon wieder 5 Wochen hinter mir liegen. 5 Wochen Erfahrung. Freilich, gewisse Tätigkeiten gehen mittlerweile schon wie von selbst von der Hand. Das ist schön, und deshalb macht mir z.B. die Arbeit im Melkstand weiterhin Spass.
Doch daneben gibt es viele Aktionen, bei ich merke, dass meine landwirtschaftlichen "Reflexe" nicht besonders gut ausgebildet sind: Ich ziehe irgendwas, statt es zu schieben. Ich gebe was links rum, statt rechts rum. Ich tue einen Hebel nach vorn, statt nach hinten.... *to be continued*. Klar, meistens ist das nicht dramatisch -und Max bleibt ruhig- , wenn es nicht gerade um die Bedienung einer großen Maschine geht - dann schreit Max schon auch mal. Aber es macht mir doch deutlich, dass ich ALLES in der Landwirtschaft erst erlernen muss. Weil ich eben nicht aus der Landwirtschaft komme. Da stellt sich die Frage: Könnte ich überhaupt eine voll ernstzunehmende Landwirtin werden, theoretisch? Und meine Antwort: Das liegt zum Großteil an mir -  ob ich mir das zutraue. 

Besucherströme
Ich habe die letzte Zeit verschiedenen Besuch bekommen. Schön!
Erst Uwe. Max war sehr beeindruckt, wie ich Uwe "abgerichtet" hätte. Denn Uwe stand mit mir im Melkstand, nicht nur abends, sondern auch morgens früh - und half (!) beim Melken. Ich schwör, so sauber waren die Euter noch nie! Uwe hat kackende Kühe mit Fassung hingenommen, und weiß nun, wo die Milch rauskommt :-)... Mit Uwe kann man einfach alles machen. Auch ihn auf das Beifahrersitzchen des Traktors zusammenfalten (denn dafür ist er definitiv ein zu großer "kleiner Junge") und dann überall mitnehmen. Das war spannend, und hat mich sehr gefreut.
Dann kam Rosa, frisch aus'm Büro. Abends auf ihrer Vespa angetuckert, stand sie plötzlich fröhlich gockernd mit Ballerinaschühchen zwischen allem Dreck, und erschreckte mich beim Melken. Auch Rosa bekommt von mir 10 von 10 Punkte für ihre Bauernhofbegeisterung. Für Rosa hatte ich noch das Special Event einer Kälbchengeburt an dem Tag organisiert :).
Am selben Tag wie Rosa kam auch meine Schwester Katharina mit Familie vorbei. Ich glaub, Katharina war irritiert, mich einmal arbeiten zu sehen und fragte nachher besorgt, ob es mir denn gut ginge. - Denn das letzte Mal, dass Katharina mich so rumflitzen gesehen hat war wahrscheinlich als ich mit 3 Jahren endlich mal so halbwegs freihändig laufen konnte. Auf jeden Fall konnte ich Katharina beruhigen: Ja, es geht mir gut.
Als letztes kam eine bayerisch-japanische Delegation, bestehend aus CK und Fumiko vorbei. Mei, das war schee. Weil alles irgendwie so gut zusammen passte. In meinen Augen. Ich hoffe, Fumiko und CK haben sich von ihrer Radltour bei 35 Grad im Schatten in der Mittagshitze zum See gut erholt. Helden sind sie! :-) :-)

Zwischentöne
Wenn ich versuche, leise Gedanken zu spinnen: Es ist weiter eine sehr intensive Zeit für mich. Die ich genieße auf eine Art. Die mich fordert auf eine andere Weise. Die mir Raum lässt. Weil noch nichts entschieden ist einerseits, und ich ahne, dass es so oder so weitergeht, auf diesem Weg. Die Richtung stimmt. Die noch zu erklimmende Berge und Gipfel kenne ich noch nicht. Aber ich freue mich auf sie. Von hier aus gesehen.


In diesem Sinne herzt Euch
mit ausreichend Landluft zum Atmen und Denken,

Richeza

Mittwoch, 3. August 2011

Honigschlecken*

Ich muss es jetzt mal sagen: Was ich momentan tue ist wirklich kein reines Honigschlecken.
Im Gegenteil, es ist echt hart! :-)

Immer zwickt es irgendwo, Muskelkater ist mein ständiger Begleiter, und wenn ich halb so dusselig wäre hätte ich auch nur halb so viele blaue Flecken. Und wenn einem eine Kuh an den Arm scheisst, dann stinkt das...

Und doch, es macht Spass. Auch ohne viel Agrar-Romantik.

In diesem Sinne,
herzlich mit Wink vom Traktor

Richeza


* Und freilich: Daneben schlecke ich so viel (selbstgeschleuderten - darunter tue ich's nicht mehr, is' klar :) Honig auf Butterbrot wie in meinem ganzen Leben bisher nicht.

Sonntag, 24. Juli 2011

Arme Schweine?

Nach 3 Wochen im Kollektiv geht nun jeder von uns auf seinen Ausbildungsbetrieb. - Gehen wir's an! (Geh' mers o'!)


Ich habe in den letzten Wochen einige Dinge zum 1.Mal gemacht: Ich bin vom 10m-Brett gesprungen und ich habe ein Ferkel kastriert. Beides muss ich nicht unbedingt nochmal machen.

Was ich aber toll fand, und jederzeit wieder tun würde:

- Den Sprung vom 7,5m-Brett
- Den Grundlehrgang Tierhaltung an sich. Da konnte ich soviel lernen wie ich wollte, wir wurden mit bestem Essen gemästet, und nun weiss ich, dass ich noch viele, viele Fragen habe - nicht nur zum richtigen Umgang mit niedlichen kleinen Ferkeln...

:-)

Samstag, 16. Juli 2011

Auf den Traktor - fertig - los!

Vorher dachte ich, es gibt nur 2 Möglichkeiten:

Entweder wird das die geilste Woche in meinem Leben (weil mein bisher auf sehr tönernen Füßen stehender Traktor-Fetisch endlich das nötige Feuer unterm Arsch bekommt um eine gewisse Festigkeit zu erlangen), oder die schlimmste (weil so: post-pubertäre Zerstörung sämtlicher bisheriger Ideale*).

Die Rede ist vom ein-wöchigen Lehrgang "Schlepper und Gerät" an der Landmaschinenschule.

Nachher weiss ich nun:

Es war einfach eine schöne Woche, rund rum um den Bulldog. Und ohne Scheiss: Am liebsten würde ich nochmal auf Montag zurückschalten, und erneut den ganzen Sums hören und fühlen. Denn mal ehrlich: Gemerkt habe ich mir nix. War ja alles neu :-)....


Herzlich, mit Ahoi
und irgendwie müde, aber glücklich,

Richeza


* Und meine "Ideale" haben übgrigens überlebt: Die schönsten Bulldogs sind ganz einfach grün-rot. Insoweit hat sich mein ästhetisches Empfinden über die Woche hin nicht verschoben. Obwohl wir so viel Auswahl hatten (New Holland, Fendt, John Deere, Massey Ferguson, Deutz, und nochmal Fendt,...)

Freitag, 8. Juli 2011

Max-Kevin & Die Kids

Ich bin nun offiziell Teil von etwas Neuem: Nämlich des Studienmodells Landwirtschaft dual. Ich weiss noch nicht wo mich das hinführt. Diese Frage wird die Zukunft beantworten.

Eins ist mir aber schon klar: Yeaaahh! :-)

Denn was einem an sich Angst machen könnte (5 Tage Berufsschule, gemeinsam mit 16 "Kiddies", die überwiegend gerade erst ihre Schultüten nach dem Abi hinter sich gelassen haben), war in Wirklichkeit eigentlich sehr schön.

Unsere "Klasse" ist so:

- Wir sind keine "normale" Gruppe von Landwirtslehrlingen. Wir sind irgendwie anders. Das war diese Woche spürbar.

- Alle von uns sind nett. Auch wenn manche (Max-Kevin) lauter sind als andere. - Auch ist noch ein gewisses Reifepotential vorhanden, das ausgeschöpft werden kann (das darf ich als "Oma" sagen).

- Alle von uns sprechen liebenswerte Dialekte. Auch die Kollegin aus Sachsen*. Nur der Kollege aus Bremen nicht. Wir verstehen ihn trotzdem. - Wusstet Ihr schon, wie verrückt-bezaubernd zum Beispiel reines Oberpfälzerisch ist? Ich nicht. Aber ich hab's diese Woche gehört. Toll!

- Einige der Kollegen waren mir auf Anhieb allein deswegen sympathisch, weil sie schon so aussehen als verstünden sie was von Bulldogs. Dass sie daneben tatsächlich auch noch nett sind haben sie beim Besuch der BayWa bewiesen als uns die neue 700er Reihe von Fendt vorgestellt wurde, mit anschließendem probefahren. Am liebsten sind mir nämlich Gentlemen mit Traktorführerschein, die einen auf'm Beifahrersitz mitfahren lassen :-)... Danke, Tobi!



Sonst so:

- Ich bin noch nicht ganz drinne, in der (fachlichen) Materie. Aber ich will rein. Wird schon. Hilfreich dabei sind unsere Lehrer. Die machen das gut.

- Stichwort FENDT:
Der kollektive Besuch bei der BayWa gestern war freilich ein Highlight. Im Zuge einer Art "Europatournee" wird gerade die neue 700er Reihe von Fendt vorgestellt. Es war also alles sehr schön fendt. Aber es wäre echt noch fendter gegangen, finde ich. Denn der Europatournee-Schriftzug von Fendt hat mich eher an Europcar erinnert. Und das Fendt-Plakat, das in der Fendt-Tüte war ist so gestaltet, dass ich es nicht sofort an die Schrankaußenwand pinnen werde; höchstens vielleicht auf die Innenseite :-). Ich vermisse eine Art allgäuer Marlboro Man drauf (die es in echt ja gibt), oder zumindest betörend schöne Landschaften. - Nix davon.... Mann, bei Fendt werde ich einfach immer wieder emotional :-))))))))).......




*Ein neuer Meilenstein in meinem Leben: Chrissy ist die erste Sächsin die ich kennenlerne, die NACH der Wende geboren wurde. Mein Eindruck: Sie scheint genauso nett, wie die von vor der Wende. Ich find es super, dass mein Vorurteil, dass alle Sächsinnen übelst nett sind auch diesmal nicht revidiert werden muss :-).

Dienstag, 28. Juni 2011

Heu!

Ich blogge nicht mehr so viel wie am Anfang. Nicht, weil nichts passiert. Sondern weil mein neuer Alltag schon ein Stück weit zur angenehmen Normalität geworden ist. Und weil manchmal -so wie heute- abends nicht mehr viel geht.

Dabei gäbe es viel zu erzählen.

Gestern und heute haben wir Heu gemacht. Was mit viel Arbeit und Bulldog verbunden ist, hat mir Spass gemacht. Obwohl ich anfangs einen rechten Scheiss mit dem Bulldog zusammengefahren bin (...nein, unser Bulldog fährt noch nicht vollautomatisch von allein und ist daher auf die Intelligenz seines Fahres angewiesen) und ich nur über Max' Geduld staunen konnte.
Nach einem langen Tag mit Fahrtwind und Sonne um die Nase fühle ich mich heute Abend mit einem Wort: Sehr glücklich :-).

Und weil ich vom Bulldogfahren so aufgedreht war habe ich abends den Weiher im nächsten Dorf auf seine Badequalität geprüft. Passt! - Auch wenn ich das einzige schwimmende Objekt außer Fischen war.

Ansonsten so: Sascha, mein erstes Kälbchen, bei dessen Geburt ich dabei war, wurde gestern vom Viehhändler abgeholt. Weiterverkauft. Bullenmast. Jetzt muss ich meinen Mutterinstinkt auf die verbleibenden 3 Kälbchen konzentrieren. Zuvor habe ich erfolglos versucht, Saschas Leben zu verlängern indem ich ihn meinen Eltern für ihren Garten aufschwatzen wollte. So als Rasenmäher.  Naja, aber was wollen meine Eltern mit einem Haus(s)tier???

Was eine Geschichte für sich ist: Mein Besuch beim lokalen Johannifeuer (Sonnwendfeier) vor 2 Wochen. - Wenn ich jemals darüber nachgedacht habe in die CSU einzutreten, dann nach diesem Event. So begeistert war ich :-). Doch jetzt begeistert mich nur eins: Ich muss ins Bett.....*zzz*........

Mittwoch, 8. Juni 2011

Schlachtruf

Gestern kam hier neues Leben in Gestalt des Stier-Kalbs Sascha (so hab ich ihn genannt - mal sehen, ob's sich durchsetzt :) an. Heute kam der Schlächter. Also der Viehwagen vom Schlachthof. Er holte eine Kuh ab, die manchmal so schlecht gehen konnte, dass man sie fast auf die Weide tragen musste.

Das Beste am Viehwagen war sein Fahrer: Ein kleines, graubärtiges, plapperndes Männchen, unüberhörbar AUS MEINER GEGEND, nämlich dem "besseren Bayern". (Zitat: Kleines, graubärtiges, plapperndes Männchen) :-P - "So ein Schmarr'n" würde nicht nur Max dazu sagen, sondern ich mittlerweile auch. Denn Oberbayern ist wirklich der Oberhammer. Es gefällt mir, immer noch.

Dienstag, 7. Juni 2011

Auf eigenen Beinen



Kälbchen ist da. Kam heute auf die Welt.

Viele Premieren waren damit verbunden:
Für diese Kuh war es die erste Geburt. Das heisst, dass die Kuh nach der Geburt auch zum ersten Mal gemolken wurde.
Für mich war es die erste Kälbchengeburt.

Und irgendwie war das sehr spannend. Aber nicht lustig.
Denn die Geburt war nicht einfach.

Und ich habe noch nie zuvor eine Kuh so daliegen sehen wie bei der Geburt, mit den Wehen, und so seltsam archaische Laute machen gehört.
Und ich habe noch nie ein Kälbchen gesehen (es ist ein Stier-Kalb, das wir wohl bald an einen Mastbetrieb verkaufen werden) wie es ganz feucht nach der Geburt zittert.

Alles scheint mit dem Kalb nicht in Ordnung zu sein denn es steht noch nicht auf eigenen Beinen. Was es eigentlich schon können sollte. Ich werde sehen und mir weiterhin Gedanken zu Nutztierhaltung machen. Es ist alles nicht so einfach, scheint mir. Bei den Menschen wie bei den Tieren. Das hat halt mal gar nix mit Ponyhof und Kuscheltierchen zu tun...

In diesem Sinne verabschiedet sich nach einem Tag voll einprägsamer Impressionen (....ahnt Ihr, wie es bei der Geburt eines Kalbs riecht? Keine Sorge: Nicht widerlich. - Aber doch sehr besonders. Ich bekomme den Geruch nicht aus der Nase.),

Richeza
Mama mit Kind


Montag, 6. Juni 2011

Alptraum. Und andere Träume.

Es ist immer wieder traumhaft. Mein letztes Wochenende zum Beispiel. Da war ich in Ostwestfalen auf einer Hochzeitsfeier. Und direkt neben unserem kleinen Hotel war ein Viehzuchtbetrieb für schwarz-bunte Kühe, den ich in einem ruhigen Moment besichtigt habe. Und lauter nette Preußen waren da! Und Bulldogs sind vorbeigefahren. Es war wirklich schön.

Das ließ mich auch vergessen, dass ich noch am letzten Donnerstag einen ganz gemeinen Alptraum hatte. Denn christi-himmelfahrt-feiertagsbedingt "durfte" ich am Donnerstagabend einfach nicht beim Melken helfen. Ich sollte mich ausruhen. Das ging nach hinten los. Denn deswegen wachte ich am nächsten Morgen um 5 Uhr schweissgebadet auf. Ich hatte geträumt, dass es mir unmöglich war, rechtzeitig zum Melken zurück zu sein (...stattdessen steckte ich in München bei irgendeiner U-Bahnstation fest an dessen Ausgang ein Straßenmusikant mit Gitarre Nirvana-Lieder sang *!horror* :)- Schon seltsam, was mein Unterbewusstsein so verwurstet... :-). Gott sei Dank durfte ich dann am Freitagmorgen nachdem sich mein Schreck vom Traum gelegt hatte wieder mitmelken.


Ansonsten geht es mir weiterhin gut. Traum und Wirklichkeit liegen in meinem Alltag derzeit oft nah beieinander. Ich bin gern hier. Und wenn ich nicht gerade irgendeiner Kuh hinterher laufe dann suche ich Alex, den Schülerpraktikanten, der für 3 Wochen bei uns Praktikum macht.

Uuuuuund: Bald gibt's das erste Kälbchen!!! Ich werde mich bei Max dafür einsetzen, dass es zumindest mit Zweitnamen "Richeza" heissen wird :-)........

Montag, 30. Mai 2011

Rot, grün, oder silber???

Ich hätte Max wirklich gern erspart, dass der alte Traktor abgebrannt ist. Das "Gute" für mich daran: Nun schaut sich Max nach einem neuen Bulldog um. Gebrauchte Traktoren scheinen unverhältnismäßig teuer zu sein.

Das führt zu paradiesischen Zuständen für mich. Um den Esstisch herum liegen die glänzenden Traktoren-Prospekte in Mengen wie die Gala normalerweise beim Friseur! :-)

Und die Frage ist momentan nur:
Rot (Same), grün (Deutz) oder Silber (Lamborghini)???
Denn ein Fendt-Traktor kommt nicht in Frage. Und die Marken Same, Deutz und Lamborghini gehören alle drei zu ein und demselben Konzern. Und fahren auch auch alle mit einem Deutz-Motor *uh, uh booooring* :-)...

Mein Votum war: GRÜN! (...in zarter Anlehnung an Fendt :)

Es bleibt spannend.



P.S.: Heute Honig geschleudert. Neben rot, grün und silber war das eine wundervolle Abwechslung. Fließendes Honiggold ist unbeschreiblich!

Dienstag, 24. Mai 2011

Traktor Cabrio

Heute bin ich Traktor Cabrio gefahren.
Das ist, wenn ALLE Scheiben (Türen, Heck- und Frontscheibe) -aus unterschiedlichen Gründen- entfernt werden.

Toll!

Wirklich: Über mir Blau-Weiss in Sonne, unter mir gemähtes Gras, um mich herum Grün. Ich ahne, dass es wenige Dinge gibt, die dieses Gefühl übertreffen können :-).

Im Großen und Ganzen war der Tag also ziemlich bulldog. Gut.

Und als ich dann abends nach dem Stall mit dem Wasserfasserl angehängt (am Bulldog, is klar) um die Ecke bog und meine Augen auf die hohen Berge in der Ferne fielen, die in pastell aussahen wie frisch vom Zuckerbäcker....., da ahnte ich, dass es doch gar nicht so wenige Dinge gibt, die Bulldoggefühlen gleichkommen können.

Montag, 23. Mai 2011

In Deckung!

Mensch! Kühe! - Richezas ganz private Kuh-Studie: Ich finde, Kühe können manchmal ausschauen wie Hasen. Nämlich, wenn sie stramm dastehen und ihren Kopf samt Ohren und Hörner steif nach oben strecken.

Und manchmal sind sie wie Springmäuse. Offenbar. Das ist die Erkenntnis des heutigen Tages. Denn als wir mittags auf der Weide mit den "kleinen Kühen", dem Jungvieh waren (...wo se in kindlichem Überschwang den Elektrozaun nieder gemäht hatten, den wir repariert haben), hat sich doch glatt ein Fräulein mir im Gehen von hinten genähert, und *zack*... so schnell konnte ich gar nicht schauen, hing mir eine Kuh am Rücken. Gott sei Dank fiel ich nicht um. Und konnte sie abschütteln. Max klärte mich auf, dass dieses Tier gerade rindert (So heisst die Periode, in der Kühe "läufig" sind und sich in Hasen und Springmäuse verwandeln! :-).

Ich glaub, ich hab das Kleine defintiv im Stall die letzten Wochen ZU VIEL getätschelt. Das Viech hat sich dabei in mich verliebt und wollte ein Baby mit mir machen. Ich kann mir den Deckungsversuch nicht anders erklären.

Egal. Ich werde von nun an nicht mehr nur Zuckerbrot an die Süßen austeilen. Sondern auch Peitschenhiebe. Man muß wirklich wachsam sein. Auch als Kuhfreundin! :-)


Ein Ort zum Abheben hier die Gegend: Samstagmorgen, auf meinem Weg zum Bahnhof.


Sonntag, 22. Mai 2011

It's all about Gülle

Das Tagesthema von heute: Gülle. Damit ist auch schon alles gesagt. Daneben gibt es meinerseits keine weiteren Erfolgs- oder Mistgeschichten.



P.S.: Wisst Ihr, worüber ich (nicht nur) heute daneben noch ordentlich gestaunt habe? - Was Max mit seinen über 60 täglich an Arbeit wegschafft... Meine ganze Hochachtung.

P.P.S.: Mir ist gerade eingefallen, dass ich von letzter Woche noch ein paar Buidla habe, die ich gemacht habe, als ich tagsüber ein bisschen überschüssige Luft hatte. Et voilà. (Freilich entsprechen diese Werke in keiner Weise meinen sonstigen fotografischen Standards. Doch als erste Lagepläne können sie dienen :-)


Berufsstiefel "Gustavo" (Endlich wieder GUMMISTIEFEL! :)

Vorne rechts im Bild: NEUER Pfosten. Nachdem sein Vorgänger umgefahren wurde.


Schwarz-bunte Kuh. Die heißen so. Hab' ich mir nicht ausgedacht. Die mag ich neuerdings (auch).


Die einzigen Hühner, die wir haben. Außer mir.


Donnerstag, 19. Mai 2011

Jungvieh macht auch Mist

Heute so: Jungvieh einzeln (!) am Halfter auf eine kleine Weide in der Obstwiese gebracht. Also, Max hat sie gebracht. Weil so ein Jungvieh ist in Wirklichkeit eine ziemliche Wuchtbrumme. Und teils haben sich die Guten derart wild aufgeführt, dass ich nicht mehr wusste, wer Timo Stier (der hatte übrigens heute Morgen wieder einen neuen Deckversuch auf seiner Agenda) und wer eigentlich Jungvieh ist... Und nun sind die jungen Viecher draußen und schauen sich das erste Gewitter der Saison an, das in diesen Minuten vom Himmel fällt, verbunden mit Kübelregen.

Tagsüber war ansonsten eitel Sonnenschein: Wir haben eine neue Weide eingezäunt. Und morgens und abends immer schön regelmäßig die Stallarbeiten und Melken.

Und heute auch Unschönes gesehen. Blut. Als Max einigen von den Jungen die Hörner an den Spitzen absägte und -feilte. Das ist nötig um die allgemeine Verletzungsgefahr (hauptsächlich der Tiere untereinander) zu reduzieren. Normalerweise spürt ein Rind am Horn nichts. Nur wenn man ein wenig zu viel vom Horn vorne abschneidet, dann erwischt man einen Nerv. Und das Blut, das da floss -freilich nicht in Unmengen- hatte farblich einen starken  Eindruck auf mich gemacht. Es war unbeschreiblich dicht, tief rosen-rot. Nicht, dass Ihr denkt, ich sehe hier nur alles rosa-rot. Nein, nein.
(Mittags gab's dann gutes Gulasch vom eigenen Rind. Auch wenn ich im Stall ständig Kühe und Kälber liebevoll auf den Kopf tätschle, schätze ich dieses Fleisch in Maßen weiterhin sehr auf meinem Teller. Es geht um die Haltung, finde ich.)

 Ich merke, dass mir dieses Feld -die Agrarwirtschaft- auch in Woche 3 noch Spass macht. Max meint: "Mal sehen, wie lange Du durchhälst :-)...

Mittwoch, 18. Mai 2011

Sonnige Geschichtchen

Heute war ein ruhiger Tag für mich. Und ein sonniger. Ich machte dabei Bekanntschaft mit Sepp. Und wenn ich von den Menschen, die hier immer wieder auf dem Hof vorbeischauen auf das Gesamtumfeld schließen darf, so muss ich sagen: Fein, sehr fein. - Sepp kam auf einem benzin-motorisierten Fahrrad angetuckelt. Auf dem Gepäckträger seine Krücken. Im Gesicht eine mehr als lässige alte Sonnenbrille (für die er sich zu schämen schien). Er stieg ab, stützte sich ab, begrüsste mich ("Wer san denn Sie??") und kam mit mir ins Gespräch. Er ist der Zimmermeister, der diesen Bauernhof in den 70ern gebaut hat. Sein letztes Werk war dann später das Bienenhaus. Jetzt ist Sepp alt. Und strahlt trotzdem, und lacht. Ein Mensch, der sich selbst mag. Ganz offensichtlich. Es war eine Freude, mit ihm zu scherzen. Er in astreinem Oberbayerisch, das ich freilich abschnittsweise erst auf Nachfrage hin verstand.

Nachmittags hatte Bene frei. Drum fuhr Max mit ihm in den Wald zum arbeiten. Dabei konnte ich nicht mitkommen. Erstens, weil sie mit dem Bulldog gefahren sind. Bene auf dem "Beifahrersitz" (Ich finde, ich mache dort eine bessere Figur als Bene, aber das ist nicht immer entscheidend, scheint mir :-). Für mich war da kein Platz. Zweitens hätte ich bei der Waldarbeit nicht wirklich helfen können und wäre wahrscheinich mehr wie Heidi aus dem Zeichentrickfilm unbeschwert grinsend über die Erdoberfläche gehopst. Das hätte ausschließlich genervt. Also mich zumindest, wenn ich Bene oder Max hieße :-).

Ich habe mich in der Zwischenzeit stattdessen um die Bienen gekümmert. Und ein paar Fotos gemacht (Ich muss irgendwie noch mehr weg von der Blumen- und Bulldogfotografie, hin zur Kuhfotografie... Mal sehen, was sich machen lässt). Auch schön.

In diesem Sinne,
auch nach Sonnenuntergang immer noch ein wenig sonnig,
Richeza










Dienstag, 17. Mai 2011

Rohmilch vor dem Verkehr

Zugegeben: Nach dem Traktor-Schreck vom Wochenende wird dieser Post vergleichsweise trivial.

Heute Nachmittag saßen wir ein Weilchen mit Fritz, einem Freund des Hauses und Hobby-Imker mittleren Alters und freundlichen Wesens zusammen.

Dabei ging es auch um Milch. Ich kenn das, wenn man mit den Gedanken woanders ist. Und ich weiß nicht, wo Gretl mit ihren in dem Moment war. Jedenfalls versprach sie sich 2x, als sie den obligatorischen Hinweis beim Verkauf von Rohmilch zitieren wollte:

"(...) Rohmilch muss vor dem Verkehr abgekocht werden."

Aha!?

Montag, 16. Mai 2011

Ein trauriges Traktor-Ende

Gestern Abend kehrte ich zurück auf dem Hof, wo nur alles halb in Ordnung war. Deswegen:

Unser großer Traktor ist in meiner Abwesenheit am Samstag auf der Fahrt mit angehängtem Güllefass ausgebrannt. So ein Vorfall scheint gar nicht so selten zu sein, auch bei Fendt-Traktoren, wie ich nun höre. Ach!

Bene, Max'  Sohn, der wirklich bemerkenswert schnellschaltende Traktorlenker, hat damit lokale "Berühmtheit" erlangt.

Denn es steht nicht nur im Münchner Merkur (mit "Bildern vom Einsatz"), sondern auch im "Wolfratshausen-Teil" der SZ.

Ach Bulldog!...


Mittwoch, 11. Mai 2011

Neues von der Insel

Heute war ich auf der Insel. Mitten in der Loisach. Max hat dort Felder gepachtet. Ein ganz eigener Kosmos: Abgeschlossen von der Außenwelt, bewundernswert alter Baumbestand, samt Vogelgezwitscher dazwischen.

Und das Beste: Die Insel wird für die Eigentümer von einem Art Zwerg bewacht, der dort im alten Gehöft wohnt und heute hauptsächlich mit einer blauen, kurzbeinigen Latzhose bekleidet war (darüber hinaus wirkte er sehr nackt), und abwechselnd auf einem uralten Fendt-Oldtimer-Traktor oder einem Moped aus dem 60er Jahren über die Insel rast. Und das ist kein gewöhnlicher Zwerg: Das ist ein Ossi ("Ossi" meint hier verallgemeinernd Menschen, die vor allem von Wessis nach der Wende als undankbare Grantler abgestempelt wurden. Ich persönlich kenne keine Ossis, sondern nur wundervolle Sachsen, Thüringer etc. die ich übelst lieb hab. Daher soll sich bitte niemand an diesem Begriff in dem  Zusammenhang hier stören. Danke:).

Und das Erste, was ich von Otto - so heisst er - gesehen habe, war sein Stinkefinger. Wirklich! Ich finde das toll. Als wir näher kamen, schrie er dazu aber auch noch. Abgesehen von dem Akzent hat sich Otto damit perfekt an die lokale Direktheit angepasst. Und dabei darf es auch mal derber werden. Im konkreten Fall schrie Otto -rot im Gesicht, vielleicht von der Sonne- Max an. Weil der mit dem Mähwerk Zweige von einem Baum in der Einfahrt herunter gerissen hatte, die dann der Otto aufzuklauben sich genötigt sah. Nach dem kurzen verbalen Angriff fuhren wir weiter. Max meinte, freundlich sachlich wie immer: "Der ist manchmal a bisserl z'wider." - "Z'wider" meint wohl auf oberbayerisch "ab und zu schlechte Laune haben...

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Ein wenig Anlass zum "schlechte Laune haben" habe ich gerade auch: Unser Feier von exakt vor einer Woche hatte tatsächlich noch ein Nachspiel. Denn in der Abenddämmerung hörte ich vorhin die Feuerwehrsirene. Später dann ein Blick aus dem Fenster. Schock! Ein Feuerwehrauto samt Blaulicht an der Stelle am Waldrand an der wir die Asche abgeladen haben! - Runtergerannt ins Esszimmer. Max Bescheid gesagt. Der sofort hingefahren. Zurück gekommen. Erzählt: Hinter dem schmalen Waldstück geht direkt die Autobahn entlang. Die Polizei hat dort im Vorbeifahren Rauch gesehen und die Feuerwehr alarmiert. Scheisse!!!!! -

Gott sei Dank ist "im Endeffekt" nichts passiert. Sie haben Wasser darauf gespritzt. Morgen ist ohnehin Regen angesagt. Aber:
1. Ein Schreck für alle.
2. Am Montag als wir auf der Wiese am Wald gemäht haben ist mir aufgefallen, dass es um die betreffende Stelle am Waldrand immer noch morts nach Rauch gestunken hat. Aber man hat NICHTS gesehen. Keinen Rauch. Nüscht. Und schließlich ist seit dem Abladen der Asche EINE WOCHE vergangen. Tja, das meint wohl "Schwelbrand". Tückisch. Wir hätten (fuck the konjunktiv) vorsichtiger sein müssen. Und ich bin zwar neu hier, und nicht automatisch an allem Schuld, aber...... ich hätte trotzdem besser "meiner Nase nach" gehen können. Das Ganze hat immerhin ganz schön gestunken. Egal. Jetzt bitte keine grauen Gedanken. Sind wir froh, dass wir mit einer Feuerwehrrechnung davon gekommen sind. (Denn es ist extrem, extrem, extrem trocken hier. Alles braucht Wasser.)

Herzlich,
mit Schreck im Schritt,

Richeza

P.S. Ansonsten geht's mir immer noch gut: An schönen Tagen -wenn ich viel Bulldog gefahren bin, wie heute zum Beispiel- ist es das genialste Gefühl von allen, abends im Bett zu liegen, und sich zu fühlen, als säße man immer noch auf einem Traktorsitz. Alles scheint zu federn, und wippt. Positver Schwindel. Ein wenig, wie wenn man zu lange auf einem Boot war, und dann auch an Land meint, den Wellengang noch zu spüren. So ist das. So schlafe ich dann ein. Glücklich. - Wenn ich mal Kinder hätte, würd ich die, glaub ich, statt in die Wiege zum Einschlafen eine Runde auf dem Bulldog mitnehmen :-).

Dienstag, 10. Mai 2011

Viel Sex um nix.*

Heute: Wieder (!) toll.
(Nervt das eigentlich nich, ständig diese positiven Adjektive wie "toll", "schön", "prima" etc. zu lesen? - Oder seid Ihr einfach froh, dass ich aus diesem Anlass mal endlich weniger fluche als sonst? :-)

Heute morgen nach dem Melken kam Timo, unser Stier -vor dem ich wirklich, wirklich, wirklich Respekt habe, und über den ich nie Witze machen würde- zum Einsatz. Er "durfte" draußen vor der Stalltür eine Kuh decken. - Ayso, ich weiß nich: So richtig viel Gefühl war bei diesem Geschlechtsakt nicht dabei. Und Zeit hat Timo offensichtlich auch keine mitgebracht. Und ehrlich: Ich bezweifle, dass es geklappt hat. Aber ich wollte Max und Gretl nicht zu sehr löchern, von wegen wie was wo und so.

Dabei waren die Kühe heute offensichtlich läufig (oder wie heisst das bei Kühen? - Ich seh schon, ich muss das studieren um Ahnung zu haben** :). Denn auch als ich sie abends von der Weide geholt habe, hatten sie den halben Heimweg nichts Besseres zu tun, als sich gegenseitig zu bespringen. Das ging so weit, dass ich zu meinem spannendsten Moment des Tages kam: Im Melkstand anschließend war eine Kuh offensichtlich so wenig Herrin ihrer Gefühle, dass sie ihre Vorderfrau anspringen wollte. Mit dem Erfolg, dass sie sich mit einem Huf im Gerüst des Melkstalls verhedderte. So hing die Gute ein paar panische Momente fest, ehe Richeza, die Edle, ihr mit einem Stock sich befreien helfen konnte.

Dies sind so die Momente, in denen ich wirklich wach und sehr aufmerksam bin. Daneben war ich heute auch ein wenig müde. Denn das Einzige, was mir hier fehlt, ist Zeit. Zeit, die ich auch in Schlaf umwandeln würde. Und in Taijiquan üben (denn das würde HIER so gut her passen). Und in lesen. Und in... andere Energiequellen.

In diesem Sinne,
mit allen Sinnen voll und ganz dabei,


Richeza


* Muss ich wegen dieses Titels nun meine Blog-Einstellungen auf "Erwachseneninhalte" ändern? Nee, oder?
** Wobei, ich lerne auch so viel: Gestern, z.B., habe ich die Worte "Zapfwelle" und "Schmiernippel" in meinen aktiven Wortschatz aufgenommen. Daneben gibt es aber noch ungezählte Objekte, die bisher von mir mit irgendwelchen agrarisch anmutende Fantasiebegriffen belegt werden. Max versteht mich.


Freitag, 6. Mai 2011

Auch am 5. Tag macht Melken noch Spaß

Die Zeit geht oiwei so schnell vorbei: 5. Tag.

Und am 6. und 7. Tag werde ich "ruhen." (Auf Deutsch: Keine Kuh, dafür Familie und Freund(e) sehen. Nix bloggen.)

- Nach einer Arbeitswoche in der Landwirtschaft folgende Zwischenbilanz, mit einem Wort:
Einfach toll! :-)

Im Ernst: Es war sehr lehrreich und schön. Und es fühlt sich gut an. Und richtig. Und wichtig. Selbst der Erstkontakt mit den Bienen heute. Im Gegensatz zu Max: Den haben sie übelst gestochen.

Und die Ausichten sind gut, nachdem Max und ich heute u.a. einen Schlauch vom Rad vom Heukreisel geflickt haben. Im Sommer soll der von mir gelenkt werden. Ich freu mich. Obwohl die Muskeln gerade ein wenig schlapp sind, und ich dazu :-)...

Herzlich,
mit natürlich-kühlichen Grüßen zum schönen Wochenende,

Richeza


P.S. Wort der Woche: "Oiwei"

Donnerstag, 5. Mai 2011

Das Verhältnis von Spannung und Schönheit*

* Ich find ja, meine Überschriften werden immer NOCH besser :-)...


Tag 4 war zwar nicht spannend.** Schön war er trotzdem.

** So ein Quatsch! Freilich war er spannend: Schließlich bin ich a) heute zum ersten Mal mit dem GROSSEN Traktor gefahren (wenn auch nur 10 Meter. Aber das war so vorgesehen und lässt keinerlei Rückschlüsse auf mein Fahrkönnen auf diesen 10 Metern zu). Außerdem hat Gretl heute erzählt, dass sie mit Patrick Süskind in die Schule ging, und der schon länger mal vorbeiradeln möchte. (Das Buch "Die Geschichte des Herrn Sommer" hat mich seinerzeit ziemlich absorbiert) Ich werde den Sommer über also immer nach einsamen Radlern am Horizont Ausschau halten, und winken. Und c) hat Max heute einen sehr-super Scherz gemacht. Wollt Ihr den lesen? - Nee, wollt Ihr nich. Aber ich will's schreiben. Und schließlich geht es hier mal ganz zentral um mich. Naja, eigentlich um Max sein Scherz :-)

Also, es fing damit an, dass Bene, der Sohn von Max und Gretl, mittags feststellte, dass das ADAC Magazin mit jeder Ausgabe eine Seite mehr Werbung enthält. Das hat mich daran erinnert, dass das als Kind noch nicht so gewesen ist. Denn damals war das ADAC Magazin quasi meine Hauptinformationsquelle. Jedenfalls die Kinderseite darin. Und über die habe ich mal ein Fahrradschloss bei einem Gewinnspiel bekommen: Weil die ADAC-Mitglieder-Kinder Tipps gegen Fahrradklau einschicken konnten, und ich -damals altklug wie heute- dem ADAC völlig triviale Ratschläge erteilt habe, wie er seine Fahrräder gegen Fahrradklau schützen kann. Zum Beispiel, schrieb ich da, durch das Anketten des Velos an BÄUME. - Daraufhin meinte Max: Noch besser wäre gewesen, ich hätte geschrieben "...Bäume, die unter die Baumschutzverordnung fallen". :-) Der Witz ist echt gut, für alle, die soweit kommen, ihn zu verstehen :). - Ich meinte darauf, ich hätte DAS damals nicht geschrieben, weil sonst der ADAC geglaubt hätte, mein Vati hätte mir bei den Tipps geholfen, und mir kein Fahrradschloss verliehen hätte.


In diesem Sinne, Ihr seht schon, alles im Grünen, in Oberbayern. Ob nun spannend, oder schön.

Mit globalen Küsschen***

***herrje, wie albern.

Richeza

Mittwoch, 4. Mai 2011

--Feier machen = Pause machen---

Jaha, Nachmittag: Eine ungewöhnliche Zeit zum Bloggen. Der Grund: Wir hom gestern tagsüber a Feier g'macht. - Und wenn Ihr dabei auch automatisch zuerst an Kaffee und Kuchen denkt, dann geht es Euch wie mir. - Spätestens als Max meinte, er würde deswegen bei der Feuerwehr in Weilheim anrufen, war mir klar, dass es um ein "Feuer" auf oberbayrisch ging, und wir nicht die Feuerwehrleute zum Kaffee und Kuchen einladen.

Wegen dem Feuer (ich weiß, grammatikalisch korrekt müßte es "wegen des" heißen, aber da scheiss ich grad drauf, wo mich niemand korregieren kann :) sitze ich jetzt jedoch in meinem Zimmer und schaue in regelmäßigen Abständen -also JETZT zum Beispiel- aus dem Fenster, um zu schauen, ob die Asche, die wir am Waldrand abgeladen haben, nicht weiter schwelt, und möglicherweise weiterbrennen kann. Denn das hat sie schon 2x getan. Und das erste Mal als wir's entdeckten, saßen wir beim Mittagessen. Ich schaute glücklich aus dem Fenster und erschruk heftig über eine weisse Rauchwolke aus Richtung Wald. Nun haben wir versucht, die Asche noch weiter unter der Erde zu begraben. Max ist jetzt auf einem Präparate-Treffen der Demeter-Bauern (ich würde Euch gern erklären, was das ist, doch ich bin ja jetzt nicht dabei, weil ich die Asche supervise). Und ich komme so in den Genuss, a) aus dem Fenster zu schauen, wo gerade der Himmel aufklart, und ich zum ersten Mal erkenne, dass ich hier mit sehr schöner Aussicht gesegnet bin, und b), dass mein Zimmer schön ist, weil... wegen a).

Genung gebloggt. Ich will die freie Zeit schließlich auch noch dazu nutzen, Zeitung zu lesen. Denn was mal wirklich Hammer is': Ich bin hier OPTIMAL mit aktueller Tagesliteratur versorgt (SZ, Die Zeit, brandeins, um nur einige zu nennen). Dazu kommt, dass Gretl auch gern beim Essen erzählt, was sie im Radio gehört hat. Und: Sie hört die "richtigen" Sendungen, denn was sie zu erzählen hat bildet.

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal,

herzlich,
Richi Huhn

P.S.: Welches Euter einer Kuh wäre "hinten links" für Euch? --- Antworten bitte, am besten mit Skizze/Lageplan an meine E-Mail-Adresse.
Unter den richtigen Einsendungen verlose ich ein unveröffentlichtes Bulldog-Bild von mir :-)
[Kinder von Landwirten unter meinen Freunden sind von der Teilnahme selbstverständlich NICHT ausgeschlossen :-]

Dienstag, 3. Mai 2011

Ein Scheisstag ist, wenn man trotzdem lacht

Nach meinem strahlenden Start gestern, folgte heute die Scheisse auf den Fuß. Naja, mir wurde einfach klar, dass ich auch an meinem 2.Tag in der Landwirtschaft noch nicht Alles kann, was nicht weiter traurig ist. Zum Beispiel: Bulldog fahren. Aber das war auch Bulldog fahren für Fortgeschrittene. Stellt Euch das so vor, wenn an einem einem Bulldog VORNE ein Anhänger RÜCKWÄRTS angehängt wird,... und dann soll man damit fahren können, ohne Pfosten umzumähen. (Stellt Euch das einfach möglichst kompliziert vor, danke! :) Ist mir nicht geglückt, aber so ein Pfosten kann man ja Gott sei Dank ersetzen, und außerdem wirkte der eh nicht mehr soo neu. Leid tat's mir trotzdem, denn ich würde ja gerne auf dem Hof helfen, und nicht erst weitere Arbeit schaffen.

Kurz: Heute war ein Tag, an dem auch Mist passierte. Aber solange mein Landwirt Max die GROSSE Geduld mit mir nicht ausgeht, und mich seine liebe Ehefrau Gretl freundlich vor dem Mittagessen darauf hinweist, dass ich noch Kuhscheisse im Gesicht habe, ist alles gut. Und was noch nicht gut ist, wird werden. Ich übe jedenfalls fleissig, mit dem Traktor, beim Melken (schade nur, dass man nicht mit dem Traktor melken kann),....

Herzlich,
Richeza


P.S.: Ich bin momentan internettechnisch noch ein wenig eingeschränkt. Werd' scho.

P.P.S.: Nein, ich bin nicht auf der Alm. Nein, ich bin nicht Sennerin. - Ich bin Landwirtsassistentin, oder so :-)..... Und jetzt bin ich gleich im Bett.

Montag, 2. Mai 2011

Wie soll das denn noch werden,....

...wenn ich an meinem ersten Tag in der Landwirtschaft schon all das machen durfte, was ich schon so lange machen will:

Respektive
- Bulldog fahren,
- Kühe von der Weide holen,
- Kühe melken....

Und weil das alles so spannend ist, und bisher alles passt, bis auf die Internetverbindung :), gehe ich jetzt glücklich schlafen.