Montag, 17. Dezember 2012

Pech mit den Sternen

Zeit für eine Weihnachtsgeschichte.

Nein. Keine Sorge. Ich will hier nicht über Prophezeiungen meines Horoskops schreiben, wie der Titel vermuten lässt. Wobei, hätte ich mal letzte Woche besser ein paar Groschen für ein ordentliches Horoskop ausgegeben, dann wäre ich am Ende zumindest gewarnt gewesen :). Im Nachhinein erkenne ich jedoch selbst die Zusammenhänge. Die Zusammenhängen zwischen den Sternen.

Es begann am letzten Freitag. Ich war zum jährlichen Plätzchen-Fremdbacken in der Küche eines Freundes. Die Zutaten für die Zimtsterne waren vom Feinsten. Mit dabei ein bewährtes Rezept. Doch hinter der Türe lauerte der Freestyle-Teufel, der mich vom rechten Weg abbrachte, indem er mir die fixe Idee ins Köpfchen pflanzte, dass es ganz großartig sei(n könnte), die Zuckermenge um die Hälfte zu reduzieren und stattdessen die Sterne mit ein wenig Amaretto-Likör zu meliorieren.
- Leute, glaubt mir: Das geht nicht gut. Am Ende saßen wir vor einem Häufchen Zimtsterne, die übelst klebten, weil der Eischnee-Überzug nicht so recht mitmachen wollte. Das Gleichgewicht war sicht-/spürbar gestört.

Was allein noch zu verkraften gewesen wäre (auch wenn mein Ruf als Zimtsternkönigin darunter leidet), war dann aber (fast) nicht mehr lustig. Das nächste Kapitel der Sternen-Story hatte nämlich wieder mit Der Bahn zu tun. Ich weiß nicht, woran es lag: ob daran, dass ich seit dem Weihnachtserlebnis mit Der Bahn vor einem Jahr nicht mehr ruhig in einem Zug sitzen kann, oder daran, dass mir von der kurvigen Bahnstreckenführung am Fichtelgebirge vorbei durchs Vogtland  zwischen Dresden und Nürnberg schon ganz schön übel war, ob daran, dass der Herr mir gegenüber sich die ganze Fahrt so laut die Nase putzte, dass ich keinen ruhigen Gedanken fassen konnte, ob daran, dass ich müde war, nach fröhlichen 24 Stunden mit zweien meiner Top30-Frauen in Dresden, einer zappeligen Party und anschließend dem Besuch eines ganz zauberhaften Kindergarten-Krippenspiels am Sonntagvormittag, oder ob es einfach meine Schusseligkeit war. Auf jeden Fall war ich Schuld.

Denn ich vergaß beim Aussteigen die bunte Papiertasche in der Gepäckablage über meinem Kopf, den ich in diesem Moment sonstwo hatte. Und diesen Verlust bemerkte ich zehn Minuten später, als ich im anderen Zug saß und der losgefahren war. Lange Rede, kein Sinn: Ich rannte zum Zugbegleiter, der sehr nett war, und mir helfen wollte. (Ein klein wenig Bahn-Kritik darf an dieser Stelle aber doch sein: Denn was am Anfang alles sehr vernünftig klang, um meine Tasche aufzufinden, verlief sich spätestens am ServicePoint in München wieder im Doof: "(...) Könnten Sie vielleicht den Zugbegleiter des Zugs, in dem ich die Tasche vergessen habe und der wieder zurück nach Dresden fährt, versuchen anzufunken, um zu fragen, ob die Tasche gefunden wurde?"- "Nein, das geht nicht. Das kann nur die Stelle für Fundsachen." - "Kann ich diese Stelle denn jetzt kontaktieren?" - "Nein, die ist erst wieder morgen früh ab 7:30 besetzt." - "Aber, aber..... dann fährt der Zug doch nicht mehr zurück nach Dresden....... :(...")

Nun stehe ich ohne Papiertasche da. Meine einzige Hoffnung ist, dass der Finder sie gut gebrauchen kann, die zwei Herrnhuter Sterne in gelb und in weiss zusammenbastelt, das Kabel und die beiliegende Glühbirne montiert, und... sich am Ende ein Kind über den neuen, leuchtenden Stern freut.

Dumm ist nur, dass ich die beiden Sterne nicht verschenken kann. Wie geplant.* **


---
* Das ist jetzt eine Stelle - finde ich -, an der ich eine riesen Runde Mitleid für Richy einheimsen  könnte. Nein? - Alternativ tun's auch Kuchenspenden :).

** So ärgerlich das ist, so schön waren die Stunden davor in Dräsd'n. Vielleicht war das einfach nur die Rechnung des Himmels dafür??? Wenn's so ist, dann kann ich's akzeptieren :).

Sonntag, 14. Oktober 2012

Dienstag, 2. Oktober 2012

Schluss mit dem Gegacker

Huiuiui, lange nicht mehr gebloggt. Keine Zeit. Oder keinen Bock. Jetzt aber:

Meine 8-monatige Lehrzeit auf dem Legehennenbetrieb ist mit Ablauf August -leider- beendet. "Leider", weil die Zeit dort auch sehr schön war, ich viel gesehen und gelernt habe, feine und fähige Menschen um mich herum hatte, und ich nicht nur die kleine Emma vermisse, die jeden Tag um halb 1 Uhr mittags ins Lager kam und "eeeessenkommeeeeen!" gerufen hat :o)...

Damit ist auch die Zeit zu Ende, in der ich mich ständig zwischen städtischen und ländlichen Hühnern hin- und her bewegt habe.


Den September habe ich damit verbracht, mich in verschiedenen Kursen über Landmaschinen der Innen- und Außenwirtschaft, der Rinderhaltung und Chemie (!) mit Wissen voll zu packen/voll packen zu lassen. 

Schön war's, ganz anders anstrengend war's, und ein Vorgeschmack war's. Auf das, was nun kommt. Das Landwirtschaftsstudium in Weihenstephan. Ich bin nie davon ausgegangen, dass das Pillepalle wird. Aber spätestens seit dem Chemie-Vorkurs in der vergangenen Woche weiß ich: Hola, die Waldfee, aufgemerkt! Das wird packend, aber geil! :-))))) Ich werde berichten, wie sich der weitere Verlauf gestaltet. In Woche 2 kann ich dazu noch nicht viel sagen, nur fühlen: Der Kontakt mit den Grundlagen der Naturwissenschaften wie Chemie, Mathematik und Physik könnte mich ganz glücklich machen :). Oder endlos traurig :(. Werd' scho!



Samstag, 16. Juni 2012

Hochzeit & Hebamme

Zwei Glanzlichter der letzten Zeit:

1.
Die Hochzeit von meinem Freund seinen Bruder im wahrhaft wilhelminischen Rathaus von Berlin-Charlottenburg. Ich durfte die feine Veranstaltung locker und leicht mit geliehener Canon Kamera - Danke dafür!!-  begleiten. Das war das Problem:  Mit entsprechendem Knips-Gerät in der Hand drehe ich völlig auf, wer kennt das nicht? :) - Ein schöner Tag, der gefolgt war von noch einem entspannten Tag, und noch einem. Mit netten Berlinern.

Danke Berlin, danke Mirjam! Und Meiki und Ali :) :)) :)))...

Für den, den's interessiert:
Dieser Hochzeitstag war gleichzeitig der erste Auftritt... für ein Kleid. MEIN Kleid. Denn ich darf mich seit meinem letzten Geburtstag über ein maßgeschneidertes Kleidchen freuen, das mir !U !W  zum Geburtstag beschert hat und das der sympathischste und erheiterndste Schneider unserer Wahl in enger Zusammenarbeit mit mir angefertigt hat. Nach so einer beglückenden Erfahrung ist mein Bock auf H&M Shops und andere 1-Euro Läden gleichbleibend auf Null reduziert :-)... Weniger ist mehr, nein?





2.
Und dann das: Nach geschätzten 20 Jahren habe ich meine Hebamme wieder besucht! Die Hebamme, die mich auf die Welt gebracht hat, und die ich im Alter zwischen 1 und 10 jährlich jedenfalls 1x sah. Dorothea ist nun 88, und kann von sich behaupten, dass sie in über 40 Jahren Berufstätigkeit ca. 15.000 Kinder zur Welt brachte. Das kann nicht jede Frau von sich behaupten. Überhaupt ist Dorothea zur Vorbildnahme geeignet:
Nicht nur wegen der zwei Kuchen, die Du für Deinen Besuch gebacken hast. Deine ganze Person lehrt mehr Lebenssinn als 1000 Bücher. Ganz schön war's!


Donnerstag, 7. Juni 2012

Wir haben noch Zeit bis zum ökologischen Kollaps

Mann! Mit der Veröffentlichung dieses Artikels hätten sie mal wirklich bis zum Sommerloch warten können:

http://www.sueddeutsche.de/wissen/bedrohte-umwelt-die-welt-vor-dem-oekologischen-kollaps-1.1376134

"(...) Laut der Studie werden schon heute 43 Prozent der eisfreien Erdoberfläche für Landwirtschaft und zum Wohnen genutzt. Sollte der Trend anhalten, wäre die potentiell gefährliche 50-Prozent-Marke bereits 2025 erreicht."

Was ich außerdem noch interessant fand:

Prof. Thomas O. Höllmann in "DIE ZEIT Geschichte, Nr.1 2012 - China"

" (...) Seriöse Schätzungen gehen davon aus, dass maximal 12 bis 13 Prozent der Gesamtfläche Chinas als Ackerland genutzt werden können und das davon wiederum nur ein kleiner Teil Spitzenerträge erbringt. Die Folgen von Dürren, Überflutungen, Kältewellen, Schädlingsbefall und Erdbeben können deshalb dramatisch sein." 

--- Zitat Ende

Und, ach ja: Ich würde gern ein Agrar-Praktikum in China machen. Am besten noch vor dem Ökologischen Kollaps.


Freitag, 1. Juni 2012

Der Griff ins Postfach

Manchmal habe ich das Gefühl, dass das ansteckend ist... Finde ich geil :-).

Von: Linn
An: Richeza
Gesendet: 12:25 Freitag, 1.Juni 2012
Betreff: Trecker fahren!

Liebe Ricci,
ich bin am Wochenende Trecker gefahren - FENDT - und habe den ganzen Sonntag wie ein Honigkuchenpferd gestrahlt. Da musste ich natürlich auch an Dich denken und schicke Dir auf diesem Weg viele liebe Grüße!

Hoffe wir sehen uns bald mal wieder zum Grillen oder Spazierengehen oder was auch immer.

Alles Liebe, Linn

Linn is' lustig.
Die einzige Frage, die ich an Linn habe:  Was war das für ein Fendt??? - Das werde ich sie fragen, wenn ich sie das nächste Mal sehe. Spätestens an ihrer Hochzeit :-P

Donnerstag, 31. Mai 2012

Maika, die Schäferin

Neulich habe ich meine Kollegin Maika besucht. Maika und ihr Partner haben eine Schäferei. Die erste, die ich sehen durfte. Schön!

Ich muss sagen: Schafe und Lämmchen sind allein schon von ihrem gottgegebenen MäääääähhäääÄÄäähäää her ausgesprochen angenehme Tiere. Und faszinierend das Zusammenspiel und der Kreislauf von Mensch - Hütehunden - Schafen. Sehr maßvoll. Da werden die Wolle und die Felle verkauft, da wird selbst geschlachtet, Fleisch verkauft,...

Nach Hause gebracht habe ich außer vielen Bildern im Kopf und auf meiner Handy-Kamera beste selbstgemachte Schafsalami. Ich habe angebissen: Ich möchte Maika immer wieder sehen, und würde sehr gerne langfristig mein Lammfleisch bei ihr kaufen. Ich bewundere diese Form der Tierhaltung.

Schade nur, dass man momentan von 70 Schafen allein nicht leben kann.





(-: Danke, Maika! ;-)

Dienstag, 22. Mai 2012

Wo die Erde aufhört, und das Meer anfängt - Portugal

Ich muss hier mal...
...ein wenig fotografisch aufforsten.
Fotografisch Aufforsten tut man von der Zeit her am besten im Mai.
Wenn man g'rad in Portugal war, z.B.

Für die Photo Effects zeichnet verantwortlich:
http://pixlr.com/o-matic/


Mit herzlichem Dank an Babs, Rob, uuund Uwe!
Und Michael.
Für all die Veranlassung zum Lächeln und Lachen.



























Dienstag, 24. April 2012

Frühlingszeit, Motorsägenzeit

Heute war's soweit: Forstlicher Wettbewerb stand vor der Tür. Pflicht. Keine Kür.
Also bin ich hinmarschiert. Mit dem Chef seiner großzügigen Motorsägen-Ausrüstung (Stiefel gefühlt irgendwo im Größe-46er-Bereich, Schnittschutzhose arg lässig im baggy style,...).

Tja, um's kurz zu machen (es dürfte Euch nicht interessieren, dass ich NOCH besser hätte abschneiden (!) können, wenn beim Fallkerbschnitt die hypothetische Falllinie nicht ca 1,5m daneben gelegen hätte.  Falls es doch den Einen oder Anderen interessiert: ich erzähl's immer wieder gerne :):

Ich bin 19. Siegerin von 45 geworden. Zweitbeste Frau von Fünfen.
Und der Preis: Eine quietschieknallorangene Stihl-Tasse.* Passt.


Richeza hat Stihl ;-)


P.S.: Die Urkunde vom Forstlichen Wettbewerb kann zu den üblichen Kaffeezeiten jederzeit bei mir eingesehen werden :).


* Ihr erinnert Euch: Ich habe auch schon beklopptere Preise gewonnen....

Mittwoch, 11. April 2012

Bilderrätsel: Finde den Fehler

Auf Bild 2 ist ein Fehler versteckt.

Bild 1
Bild 2















Lösung: DIE Brille*

* Die Wochenenden verbringe ich damit, meine Freunde zu nötigen, sich mit meiner Brille von mir fotografieren zu lassen.... Macht Spass. Also, mir.

Hier: Johanna Pauline. Danke! :-)

Mittwoch, 4. April 2012

Ois okee...

 Wenn ich Zeit habe,...
...abends noch mit Photoshop zu spielen,...
...dann gibt es nur ein Wort: Ois okee!
:-)

Montag, 5. März 2012

*zzzzzzzzz*

....zzzum Thema: DB

Baden-Baden, den 27.02.2012

Sehr geehrte xxx,

wir bedanken uns für Ihre erneute Mitteilung zu der oben genannten Fahrpreisnacherhebung.

Ein erhöhter Fahrpreis wird erhoben, wenn der Reisende bei Reiseantritt keine gültige Fahrkarte besitzt bzw. vorlegen kann.

Der erhöhte Fahrpreis beträgt das Doppelte des Normalpreises für die vom Reisenden bereits zurückgelegte Strecke, mindestens jedoch 40,00 EUR. Ihr Vergleich wird nicht angenommen.

Ihre Zahlung in Höhe von EUR 40,00 erwarten wir nunmehr unter Angabe des oben genannten Aktenzeichens bis zum 12.03.2012.

Vorsorglich teilen wir Ihnen noch mit, dass wir weitere Korrespondenz zu oben genannter Fahrpreisnacherhebung als gegenstandslos betrachten und nicht mehr beantworten werden.

Mit freundlichen Grüßen
DB Vetrieb GmbH
Fahrpreisnacherhebung 
Franzi Fahrschein*


*Name von der Bloggerin geändert.



Auch wenn der Pumuckl in meiner Brust sich noch eine ganze Weile über diesen Sachverhalt aufregen könnte und ich einige Tage überlegt habe, ob ich nun a) die 40 Euro zahle, mit dem Schwamm drüber gehe, die Sache unter "Fehler gemacht!/Dazu gelernt?" verbuche, oder b) zunächst die Schlichtungsstelle für den Öffentlichen Personenverkehr anschreibe, um mich  weiter mit der Frage zu beschäftigen, ob das Verhalten des Herrn Schmalhorn unberechtigt oder einfach nur nicht sehr freundlich war, jetzt also diese Wendung:

Happy End. DB bekommt ihr Geld. Und ich meinen Frieden, in dieser Sache.

Hintergrund:
Ich bin mir bewusst, dass ich Fehler gemacht habe. Nicht nur, dass ich Schaffner Schmalhorn einen Sadisten genannt habe, dass ich mich über Gebühr habe reizen lassen, von einem vielleicht doch nur sehr kleinen, beschränkten Mann, und enttäuscht war über die In-Existenz von Weihnachtsfrieden an jenem Tag.

Wichtiger noch: Ich habe es versäumt, vor dem Ausstieg Menschen im Zug um mich herum zu fragen, ob sie bereit wären, mir ihre Adresse zu geben um notfalls als Zeugen bereit zu stehen, falls ich den Sachverhalt doch noch klären lassen wolle. Und hauptsächlich weil mir diese Zeugen fehlen, breche ich meinen Widerstand hier ab. Denn am Ende behauptet Schmalhorn noch, ich hätte nackert auf seiner Nase Striptease getanzt, und die einzige Möglichkeit, sich gegen diesen Angriff von meiner Seite zu wehren sei gewesen, mich sofort aus dem Fenster zu werfen. Weil das aber nicht ging, habe er damit bis zum nächsten Halt gewartet. Oder irgend so ein Quatsch. Und ich kann nicht beweisen, dass die Szene sich nicht exakt so zugetragen hat.

Alternative:
Ich werde dem Schaffner ein perfides Denkmal setzen, indem ich "Schmalhorn" in meinen aktiven Schimpfwort-Katalog aufnehme. Und das nächste Mal, wenn ich im Zug sitze und sich was Unerfreuliches anbahnt, werde ich sagen - ruhig und kontrolliert: "Sie - sind - ein -Schmalhorn!" - Und falls ich dann aufblicke, und auf der Silberplakette vor mir steht zufaellig "Schmalhorn"...

...dann kann mir der Schaffner nichts anhaben.



Überhaupt,
es gibt Wichtigeres. Am vergangenen Freitag habe ich bei der Führerscheinstelle meinen Traktor-Führerschein beantragt. Ich hab's gar nicht nötig, mich über DB aufzuregen. Schließlich gibt es auch Deutz, Valtra, Claas, Fendt,........

Mittwoch, 15. Februar 2012

Die Bahn-Wahn-Vorstellung*

* Den Titel fand ich einfach ein wenig gut. Er hat NIX, NIX, NIX mit dem nachfolgenden Blogpost zu tun.


Liebe Freunde,

es geht weiter. Luft holen und anschnallen.

Nach dem 1.Akt (Ein Zugbegleiter tritt in mein Leben, und ich sogleich wieder aus seinem (Zug)) und dem 2. Akt (Offene Fragen, Ein Schriftwechsel), folgt nun, ganz frisch und schneebedeckt der 3.Akt.

Ich erhielt erneut Post von der Bahn. Vorab möchte ich betonen, dass mich das ansich gefreut hat. Schließlich hätte es mich bei meinem -in dieser Sache- bösewichtigem Bahn-Bild nicht gewundert, wenn jetzt ein Inkasso-Unternehmen im Namen der Bahn mit An-Mich-Schreiben dran gewesen wäre. Also gut.

Doch der Inhalt der Antwort dämpfte meine Freude sogleich. Nach der Lektüre war einer meiner ersten Gedanken: "Wie bekloppt muss so ein Schreiben auf einen Nicht-Juristen wirken???"

Dazu folgender Wortlaut:

Sehr geehrte Frau xxx,


Ihre erneute Mitteilung zu oben genannter Fahrpreisnacherhebung vom 24.12.2011 haben wir erhalten und teilen Ihnen dazu folgendes mit:

--- Soweit nicht zu beanstanden.---

Die Fahrpreisnacherhebung wurde erstellt, da bei der Kontrolle für die in Anspruch genommene Leistung keine gültige Fahrkarte vorgezeigt werden konnte. nach den Beförderungsbedingungen hat der Fahrgast dafür den erhöhten Fahrpreis in Höhe von mindestens EUR 40,00 zu entrichten.

---Soweit nicht zu beanstanden, außer dass der Absatz ein wenig bedeutungs-abgemagert daher geschlichen kommt.---

Als Zeichen unserer Serviceorientierung und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht haben wir die Forderung bereits ermäßigt.

---Danke. Das ist echt nett. Jetz' sag' bloß. Statt vollen EUR 40 zahle ich jetzt also ermäßigte EUR 40 (siehe unten). Um was wurde hier ermäßigt? Verzugszinsen? Mahngebühren? Gutgeschrieben Bonus-Punkte? - Gerne hätte ich erfahren, wieviel die Ermäßigung -und damit die Serviceorientierung der DB- wert ist.---

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir auch im Hinblick auf die Gleichbehandlung aller Kunden keine andere Entscheidung treffen können.

---Nein, habe ich nicht! Erstens wird dieser Satz nicht besser, wenn man ihn in jedem Schreiben automatisch wiederverwendet. Und zweitens: Schließlich wurde auch während der Zugfahrt kein Kunde der DB vergleichbar behandelt wie ich, als sich die wüste Szene mit Rausschmiss am Ende abgespielt hat. Diese ständig wiederkehrenden ***-Floskeln sind meine eigentliche Feinde, grrrrr..... Vor allem, wenn edle Worte wie "Pflicht", "Gleichbehandlung", et altera für Entschuldigungen herangezogen werden, die nichts entschuldigen.---

Wir bitten unter Angabe des oben genannten Aktenzeichens um Überweisung des Betrags in Höhe von EUR 40 bis zum 23.02.2012.


Mit freundlichen Grüßen,
DB Vertrieb GmbH
Fahrpreisnacherhebung


Anlage: Zahlschein 




Ich bin wieder dran, mit Schreiben! :-) Eine Mail an Pro Bahn e.V., und eine Mail an Die Bahn.
- Ich habe es aufgegeben, auf Antworten von der DB auf meine Fragen zu hoffen. Ich kann das entschuldigen. Oft genug habe ich ja schon auf meine eigenen Fragen keine einfachen Antworten. Daher möchte ich das ganze Theater mit einem Vorschlag beenden:


Sehr vereehrte Damen und Herren der DB Vertrieb GmbH/Fahrpreisnacherhebung,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 9.2.2012.

Erneut enthält Ihre Antwort nichts Neues und vor allem keine Antwort auf meine zwei Fragen. Zumindest keine direkte. 

Um das Ganze abzukürzen, hier ein Vergleichsangebot:

Ihrem Schreiben entnehme ich indirekt, dass es mit einem erhöhtem Beförderungsentgelt i.H.v. 40 Euro für die Strecke von A nach B bei meiner Fahrt am 24.Dezember 2011 bereits getan gewesen wäre.
(Arg.: Einfache Fahrt für die betreffende Strecke, mit BahnCard 25 ---- 15,90 Euro. D.h. Doppelter Fahrpreis = 31,80 Euro. D.h. Erhöhtes Beförderungsentgelt = 40 Euro.)
Den Ausschluss von der Weiterbeförderung will ich daher nicht weiter thematisieren und verzichte insoweit auf etwaige Ansprüche.

Ihre unstreitige Forderung i.H.v. 40 Euro würde ich daher für einen Vergleich um denjenigen Betrag der Kosten kürzen, die mir  durch den Ausschluss von der Weiterbeförderung durch Ihren Zugbegleiter in D entstanden sind.
(Einfache Fahrkarte von D in meine Heimatstadt, mit BahnCard 25 --- 8,30 Euro, siehe Scan-Anhang meiner ersten Mitteilung an Sie).

Ich bin daher gerne bereit, zur finalen Erledigung dieses Sachverhalts der DB 31,70 Euro zu überweisen.
Bitte geben Sie kurz Zeichen, ob Sie mit diesem Vergleich einverstanden sind.

Mit freundlichen Grüßen,
Richeza


Nun hoffentlich Schluss damit.



--- Nachtrag 16.Februar 2012, @911
Justament rief mich ein freundlicher Vertreter des Fahrgastverbands Pro Bahn e.V. auf mein Mail von gestern hin an. Hut ab. So schnell hatte ich nicht mit einer Reaktion gerechnet. - Ich glaube, ich bin gut beraten, wenn ich mich mit der Geschichte an die Schlichtungsstelle für den Öffentlichen Personenverkehr wende. * nextstep* Mir hat das Gespräch geholfen, einen differenzierteren Blick einzunehmen. Denn tatsächlich ist die Sache nicht 100% klar & easy. 
Was ich jetzt schon weiß: Ich werde Mitglied bei Pro Bahn e.V. (Ich mag das "pro", anstatt "anti"),

Donnerstag, 9. Februar 2012

Es ist mir eine Lehre

Jetzt, wo ich mir nicht mehr die Frage stelle, ob ich weitermache mit meiner landwirtschaftlichen Ausbildung oder nicht, merke ich, dass ich den Status "Lehrling" zunehmend selbstbewusst und ernsthaft ausfülle. Weiterhin habe ich den Eindruck, viel lernen zu können und vor allem zu wollen.

Aber manchmal hilft auch der beste Wille nichts. Gestern zum Beispiel. Da habe ich (immerhin ungewollt) den Seitenspiegel vom betriebseigenen Opel Combo am Lagertor abgefahren, als ich den Wagen rückwärts ins Lager fahren wollte. Das ist doof, wenn man sich mit dem Kopf umdreht, durch das Heckfenster schaut, da alles frei ist, und dann..... *kr!"§$%&/(??@f*......! Es war mir mehr als nur ein bisschen peinlich. Dementsprechend musste ich es Philipp, meinem Chef, auch umgehend rapportieren.

Ich so: "Du musst jetzt sagen 'Das ist schlecht!'."  (Philipp flucht und schimpft angenehm selten. Das ist mir von Anfang an positiv aufgefallen. Er kann dafür aber in einem sehr spezifischen Tonfall 'Das ist schlecht' sagen.)

Philipp so: "Ok. Das ist schlecht."....

Er hat es mit Fassung getragen. Und sogleich in eine vergleichbare Geschichte übergeleitet: Ja, das sei ihm auch schon passiert. Der Combo sei einmal von einer Lawine erwischt worden. Wie er dann anschließend so auf der Autobahn gefahren sei, sei plötzlich der eine Seitenspiegel ab gewesen. Ja, wirklich.... Tolle Geschichte. Blöd nur, dass ich sie vorher nicht gekannt habe. Ansonsten wäre ich versucht gewesen, mein Malheur mit einer ähnlichen guten Story zu tarnen.

Nu' isses passiert. Schwamm drüber.

Zwischenergebnis: Ich habe großes Glück mit meinem Betrieb. Und solange Kollege Ulli meine Malheurs so einfach mit Klebeband wieder fixieren kann, wie den abgefahrenen Seitenspiegel, und mir am nächsten Tag dann auch noch stolz mitteilt, dass der Spiegel selbst bei 190km/h halten würde, wie er gerade getestet habe, solange.... ziehe ich ganz einfach Lehren aus meinen Fehlern. Und das sitzt nun hoffentlich: Seitenspiegel sind zum Rückwärtsfahren da!

(Chef konnte sich später den Witz nicht verkneifen, wie ich das bei einer Tor-Breite von 5,5m nur geschafft hätte??? Mann könnte da ja sogar quer einparkieren.... )


Weitere Blogposts zu Opel Combos, Gabelstaplern, Hubwagen, Hoftracs, ja,  und Bulldogs auch, sowie zu meinen neuen Lebensabschnits-Tieren, den Legehennen, und andere großen und kleinen Gedanken folgen bald. Sicher.

Gockernd, glucksend und grüßend,
Richeza

Donnerstag, 26. Januar 2012

Zunächst einmal möchten wir Ihnen sagen, dass...

...wir die seltenen Beschwerden über unsere Zugbegleiter sehr ernst nehmen. Schließlich gehören Kundenservice und Freundlichkeit zu den wesentlichen Eigenschaften, die wir als Unternehmen repräsentieren wollen.

- Das ist der schönste Satz eines Schreibens der DB Bahn, das mich heute erreicht hat. Das "selten" in "seltenen Beschwerden" wirkt auf mich ein wenig gekünstelt. Würde da nicht "selten" stehen, würde man gar nicht erst angeregt, darüber nachzudenken, wie häufig Beschwerden über Zugbegleiter tatsächlich sind. Und auch den vorhandenen Wille, Kundenservice und Freundlichkeit repräsentieren zu wollen finde ich gut. Echt jetzt.

Ich hatte dem  Unternehmen von den Vorfällen am 24. Dezember vergangenen Jahres berichtet und vor Zahlung des erhöhten Beförderungsentgelts um Stellungnahme zu zwei Fragen gebeten.
(Frage 1: War der Zugbegleiter verpflichtet, mir zusätzlich zum erhöhten Beförderungsentgelt noch eine einfache Fahrkarte von C in meine Heimatstadt zu verkaufen?
Frage 2: War der Zugbegleiter berechtigt, mich in D von der Weiterbeförderung auszuschließen, indem er mich zwang, den Zug umgehend zu verlassen?).

In dem heutigen Schreiben der DB Bahn wird darauf nicht eingegangen. Stattdessen werde ich gebeten, (...) "Verständnis dafür (zu haben), dass wir aus Gründen einer fairen Gleichbehandlung aller Kunden auch in Ihrem Fall leider keine Ausnahme machen können und auf der Begleichung unser berechtigten Forderung bestehen müssen."
- Herrje, ich glaube heute Nacht werde ich einen Alptraum haben: Wie alle Kunden der Bahn gleich behandelt werden wie ich, und reihenweise aus dem Zug fliegen. Ungeheure Vorstellung.......!


Ich habe also vorhin erneut an Die Bahn geschrieben. Denn ich hätten den Sachverhalt gerne geklärt, um  wieder unbeschwert Zug fahren zu können:

Sehr geehrte Damen und Herren der DB Vertrieb GmbH Fahrpreisnacherhebung,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 20.01.2012.

Bei der Prüfung meiner Mitteilung zur  Fahrt am 24.12.2011 scheinen in Ihrer Abteilung meine Fragen abhanden gekommen zu sein. Jedenfalls enthält das Schreiben keine Antworten.

Ich bitte weiterhin vor Zahlung der offenen Forderung zunächst um Stellungnahme zu folgenden zwei Fragen:

1. (...)

2. (...)


Sie verstehen, dass ich ohne Stellungnahme zu diesem nicht ganz alltäglichen Sachverhalt voerst die offene Forderung - das erhöhte Beförderungsentgelt in Höhe von 40 Euro an sich ist unstrittig - nicht begleichen kann.

Der Ausschluss von der Weiterbeförderung vor Augen der Mitreisenden war für mich äußerst demütigend. Zieht man in Erwägung, dass dem voraus die -möglicherweise- nicht gerechtfertigte Aufforderung des Zugbegleiters erfolgte, zusätzlich zum erhöhten Beförderungsentgelt auch noch eine einfache Zugfahrkarte lösen zu müssen, dann wird der gesamte Vorgang noch unangenehmer. Zumindest eine Entschuldigung Ihres Unternehmens an mich als eine langjährige Bahnkundin wäre dann angemessen.

Ich bitte Sie daher um eine substantiierte Stellungnahme, zugeschnitten auf meinen Sachverhalt. Anderenfalls werde ich Einrichtungen des Verbraucherschutzes konsultieren.

Mit freundlichen Grüßen,
Richeza



Montag, 23. Januar 2012

Huhn ist nicht gleich Kuh

Tönt banal, der Titel. Ist es für mich aber nicht.

Die erfolgte Umstellung von ein paar Dutzend Kühen (paradiesisch!) auf Tausende von Hennen (Realität...) ist anfangs nicht ganz einfach für mich. Hilfreich dabei ist, dass ich (wieder 1x) fettes Glück hatte: Mein aktueller Betrieb ist gut. Zwei Generationen wirtschaften dort vorbildlich (und faszinierend) zusammen. Der Umgang miteinander ist direkt und auf gleicher Augenhöhe.

Meine Tätigkeitsbereiche bisher: Spannend. Queerbeet.

Ich freue mich auf Sommer II auf'm Acker! Und im Stall. Und beim Eiersortieren. Und beim Rest* auch.


* Das Mittagessen, das meine Senior-Chefin täglich auf den Tisch zaubert, macht mich ganz glücklich :-P...